Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Hussár, Karl
Band: 9 (1863), ab Seite: 450. (Quelle)
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Huszti, Andreas (Geschichtsforscher, Geburtsjahr unbekannt, gest. 1755). Ein Siebenbürger, besuchte er die Schulen zu Enyed und Klausenburg und begab sich dann in’s Ausland, wo er zu Frankfurt a. O. unter Heineccius dem Rechtsstudium oblag. In sein Vaterland zurückgekehrt, wurde er Professor der Rechte und Politik am Gymnasium zu Klausenburg und war, wie Schuler von Libloy ihn nennt, „der erste Professor siebenbürgischer Rechte“. Seines ungeregelten Lebenswandels wegen fiel er unter die Censur des siebenbürgischen protestantischen Ministeriums; als er sich aber nicht besserte und in der Synode auf geschehene Vorladung nicht erschienen war, wurde er 1742 seines Amtes entsetzt und durch eine Sentenz der Generalsynode aus der Gemeinschaft der helvetischen Confessionsverwandten ausgestoßen. Nun ergab er sich vollends dem Trunke und fristete sein Dasein durch genealogische Arbeiten, welche er für den Adel Siebenbürgens ausführte. Später trat er auch zur katholischen Kirche über und wurde Digestor Capituli Alba-Juliacensis; aber auch der Religionswechsel half ihm wenig und es brachten ihn Trunkenheit und liederlicher Lebenswandel um sein Amt. Indem er nun eine zeitlang von der Gnade des Adels, dessen Höfe und Schlösser er besuchte, gelebt hatte, starb er in Armuth und Elend. H. war ein fähiger Kopf, der, wenn er Charakter gehabt und sich nicht dem Laster des Trunkes ergeben hatte, manches Ersprießliches hätte leisten können. Seine im Drucke erschienenen Schriften sind: „Dissertatio de Christo primogenito“ (Francof. 1727, 4°.); – „Origo, incrementum et facies hodierna trium in Transylvania illustrium Gymnasiorum Reformatorum“ (Francof. ad Viadrum 1720), ein für die Literaturgeschichte, Biographik und Geschichte der helvetischen Konfession in Ungarn, vornehmlich aber in Siebenbürgen, noch geschätztes Werk; –„Jurisprudentia hungarico transylvanica“ (Cibinii 1742, 4°.), welches Werk Horányi nennt: „Opus egregium magnaque dignum laude“. In Handschrift hinterließ er: „Dacia vetus et nova seu de Transylvaniae veteris et novae rebus historica commentatio“, welches von Samuel Diénes in ungarischer Bearbeitung unter dem Titel: „O és uj Dacia az az Erdélynek régi és mostani állapotjáról válo história“ (Wien 1791, 8°.) erschienen ist, und „Commentarii de rebus Hunnorum“, welche gleichfalls schätzbare Materialien enthalten und dem Cl. Pray bei seinen Annalen der ungarischen Könige nicht unwesentliche Dienste geleistet haben.

Horányi (Alexius), Memoria Hungarorum et Provincialium scriptis editis notorum (Viennae 1776, Loewe, 8°.) Tom. II, p. 186. – Danielik (József), Magyar irók, Életrajz-gyüjtemény. Második, az elsőt kiegészitő kötet, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Zweiter, den ersten ergänzender Band. (Pesth 1858, 8°.) S. 119. – Ersch und Gruber, Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste. II. Section, 12. Theil, S. 202. – Schuler von Libloy (Friedrich), Kurzer Ueberblick der Literaturgeschichte Siebenbürgens. Sylvestergabe (Hermannstadt 1857, Georg v. Closius, 8°.) S. 91. – Oesterreichische National-Encyklopädie herausg. von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. VI, Suppl. S. 495. –