Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Hugo, Karl
Band: 9 (1863), ab Seite: 412. (Quelle)
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Hugo, Albert (Schriftsteller, geb. zu Loschitz in Mähren um das Jahr 1810).[BN 1] Besuchte die Schulen in Teschen, widmete sich dann dem Kanzleifache und that bei einem ungarischen Grafen Secretärsdienste. Nun begab er sich nach Paris und setzte dort durch zwei Jahre seine Studien fort, namentlich über öffentliches Recht, Diplomatie u. dgl. m. Schon um diese Zeit beschäftigte er sich mit literarischen Arbeiten, die er in einigen geistvollen Schriften, als: „Croquis aus Ungarn“ (Leipzig 1843, kl. 8°.); „Neue Croquis aus Ungarn“. 2 Bde. (ebd. 1844, kl. 8°.); „Ungarische Tabletten aus der Mappe eines Independenten“ (ebd. 1844, 8°.); „Geschichtliche Fragmente und das ungarische Staatsleben neuerer Zeit“. 2 Theile (ebd. 1846, 8°.), und in einem Buche über Ungarns Zustände, dessen genauen Titel der Herausgeber des Lexikons nicht anzugeben vermag, niederlegte. Im Jahre 1848 redigirte er, aber nur wenige Monate, die Pesther Zeitung, bis der schmähliche Mord, den das ungarische Volk an dem kaiserlichen Abgesandten Grafen Lamberg im September d. J. verübte, ihn veranlaßte, die Redaction niederzulegen. Er brachte nun die Revolutionsperiode in München und Ischl zu; kehrte nach Bewältigung der Revolution nach Pesth zurück, wo er einige Zeit das Pesther Morgenblatt, später in Wien die Oesterreichische Zeitung redigirte, bis er aller Politik entsagend, im Jahre 1858 in Wien „Die Jagdzeitung“ begründete, und dieses fashionable und elegante Fachblatt, welchem zur Zeit in Deutschland kaum ein besseres an die Seite gestellt werden dürfte, mit allem Eifer eines von den Strapazen der Publizistik ausruhenden und passionirten Jägers redigirt. Albert Hugo ist ja nicht zu verwechseln mit dem folgenden Karl Hugo.

Levitschnigg (Heinrich Ritter von), Kossuth und seine Bannerschaft. Silhouetten aus dem Nachmärz in Ungarn (Pest 1850, Heckenast, 8°.) Bd. II, S. 297. [Levitschnigg schreibt über H.: „Albert Hugo war ein Vierteljahr die leitende Seele der Pesther Zeitung und seine Leaders wurden namentlich in den Cercles der Aristokratie mit Passion gelesen. Seine Feder ist in Paris geschnitten worden, reich an historischem Wissen, erficht Hugo seine schönsten journalistischen Siege durch die Parallele. Auch besitzt er jenes feine attische Salz, das journalistische Artikel so mundgerecht und schmackhaft gestaltet. Seine Force besteht ferner in meisterhaftem Silhouettiren und in einem maskirten Witze, der um so tödtlicher verwundet, wenn der kleine Meuchler die Larve fallen läßt.“)

Berichtigungen und Nachträge

  1. Hugo, Albert [Bd. IX, S. 412], gest. zu Payerbach an der Südbahn am 7. November 1873. Sein wahrer Name ist Baron Schrott.
    Neue freie Presse 1873, Nr. 3307, im Abendblatt in der „Kleinen Chronik“. – Neues Fremden-Blatt (Wien, 4°.) 1873, Nr. 307, im Feuilleton des Hauptblattes. – Fremden-Blatt. Von Gustav Heine (Wien, 4°.) 1873, Nr. 310. – Presse 1873, Nr. 310, im Local-Anzeiger. [Band 26, S. 394]