BLKÖ:Hubel von Olengo, Christian Freiherr

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Hubatschek, Componist
Nächster>>>
Huber, Adam
Band: 9 (1863), ab Seite: 367. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Christian Hubel von Olengo in Wikidata
GND-Eintrag: {{{GND}}}, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Hubel von Olengo, Christian Freiherr|9|367|}}

Hubel von Olengo, Christian Freiherr (k. k. Oberst und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Reichsheim, einer Colonie im Tarnower Kreise Galiziens, im Jahre 1799). Sohn eines protestantischen Pastors in Galizien, der sich anfänglich dem Forstdienste widmete und als beeideter k. k. Forstadjunct am 17. August 1815 freiwillig in das Infanterie-Regiment Nr. 20 als Gemeiner eintrat. Am 24. April 1823 wurde er Unterlieutenant im Kaiser-Jäger-Regiment und rückte am 13. Februar 1830 zum Oberlieutenant, am 16. Februar 1834 zum Capitän, am 16. August 1835 zum Hauptmann, am 31. Juli 1846 zum Major und am 13. Mai 1849 zum Oberstlieutenant im Regimente vor. Am 16. April 1851 zum Obersten im Infanterie-Regimente Heß Nr. 49 befördert, befehligte er das Regiment bis zum 12. September 1852. Schon im ersten italienischen Feldzuge, 1848, in welchem H. noch als Major das erste Bataillon des Jäger-Regiments befehligte, welches in den sechs Kreisen Tirols zur Landesvertheidigung aufgestellt war, hatte H. so große Umsicht und Thätigkeit entwickelt, daß er wiederholt von dem Landesvertheidigungs-Obercommandanten, Feldmarschall-Lieutenant von Roßbach, belobt wurde. Im Feldzuge des Jahres 1849 hatte sich H. mit dem zweiten Bataillon in der Schlacht bei Novara (23. März 1849) durch die heldenmüthige Vertheidigung[WS 1] von Olengo ausgezeichnet. Zuerst hielt er Olengo mit seinem Bataillon gegen die weit überlegene feindliche Masse und behauptete es gegen den heftig andringenden Feind so lange, bis die zerstreute Truppe des rechten Flügels der Armee hinter seinem Bataillon sich wieder sammelte, worauf er die Offensive ergriff, dem weichenden Feinde von Stellung zu Stellung nachrückte, ihm den vor La Bicoca liegenden Hof Forcate entriß, 2 16pfündige Kanonen, 3 Munitionskarren abnahm und 1 Officier und 200 Mann zu Gefangenen machte. Für diese Waffenthat wurde H. in der 153. Promotion (vom 29. Juli 1849) mit dem Ritterkreuze des Maria Theresien-Ordens ausgezeichnet. Auch wohnte er dem folgenden Zuge in’s Römische bei, war bei der Einnahme von Livorno (11. Mai), führte ein Streifcommando zwischen Macerata und Ascolo und machte im Juli und August den Zug gegen Garibaldi mit. Im Päpstlichen schloß er am 20. Juli bei Force 400 Insurgenten ein und zwang sie zur Capitulation, im August erhielt er das Commando unserer Truppen in Umbrien. Seine Heiligkeit der Papst zeichnete H. mit dem Commandeurkreuze des Gregorius-Ordens aus. Im September 1850 wurde H. nach Wien berufen und bei der Ausarbeitung des Abrichtungs- und Exercir-Reglements der Jäger verwendet. Am 12. September 1852 wurde ihm die Friedens-Anstellung als Commandant des Militär-Badehauses in Baden verliehen. Am 24. Juli 1855 wurde H. den Statuten des Maria Theresien-Ordens gemäß in den Freiherrnstand erhoben und ihm das Prädicat [368] Olengo, der Name des Ortes seine Heldenthat, bewilligt.

Carinthia (Klagenfurter Unterhaltungsblatt, 4°.) 1856, Nr. 34, S. 135 [im Aufsatze „Erinnerungen aus dem Jahre 1849“]. – Hirtenfeld (J.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien, Staatsdruckerei, 4°.) S. 1655 und 1753. – Oesterreichisches Militär-Konversations-Lexikon (Wien 1850, gr. 8°.) Bd. III S. 275. – Freiherrn-Diplom vom 24. Juli 1855. – Wappen. Ein quer getheilter Schild. Im obern goldenen Feld ein aufgerichteter rother Löwe mit ausgeschlagener Zunge auf der schrägrechts geneigten, mit ihrer silbernen Spitze nach rechts gerichteten, von Grün, Silber und Roth umwundenen Stange einer unterhalb und nach einwärts wallenden, von Grün zwischen Roth und Weiß quergestreiften Fahne schreitend, in der rechten Vorderpranke einen Säbel über sich schwingend und in der Linken ein von Schwarz und Gold quergetheiltes spitziges und einwärts abflatterndes Fähnchen an schwarzer silbern bespitzter und etwas vorgeneigter Stange haltend. Die untere rothe Schildhälfte durchzieht eine aufrechte silberne Spitze, in welcher ein goldenes Waldhorn mit dem Schalltrichter nach rechts und im innern Ringe den allerhöchsten Namenszug F. J., enthaltend, dann unterlegt mit einem Jägerstutzen und Säbel in’s Schrägkreuz gestellt zu sehen ist. In jedem der rothen Winkel ist ein goldenes Kanonenrohr convergirend und mit der Mündung aufwärts gelegt. Auf dem Schilde ruht die Freiherrnkrone mit einem darauf in’s Visir gestellten gekrönten Helme, aus dessen Krone der rothe Löwe des Wappens mit Säbel und Fahne hervorspringt. Die Helmdecken sind roth, rechts mit Gold, links mit Silber unterlegt. Unter dem Schilde schlängelt sich ein rothes Band, auf dem in goldener Lapidarschrift die Devise: „Fortuna audaces juvat“ angebracht ist.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Verheidigung