Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 9 (1863), ab Seite: 304. (Quelle)
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Hornstein, Karl (Astronom, geb. zu Brünn 7. August 1824). Vollendete seine Studien an der Wiener Universität. Im October 1843 wurde er zum Assistenten der Wiener Sternwarte, im October 1847 provisorisch zum Adjuncten an der Krakauer Sternwarte ernannt. Die letztere Stelle bekleidete er jedoch nur bis November 1848, wo die Einführung der polnischen Sprache als Unterrichtssprache an der Krakauer Universität decretirt wurde. Im Jahre 1849 trat er wieder an der Wiener Sternwarte als Assistent ein und habilitirte sich bald darauf (im Sommer 1850) als Privatdocent für höhere Mathematik an der Universität. Im December 1850 wurde er zum Adjuncten der Wiener Sternwarte, um die Mitte des Jahres 1862 zum Professor der Mathematik an der Universität in Gratz ernannt. Seit 1857 ist er auch correspondirendes Mitglied der kais. Akademie der Wissenschaften. Im Jahre 1860 begründete er in Verbindung mit Professor Sueß den „Verein zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse in Wien“. Seine wissenschaftlichen Arbeiten, in gelehrten Sammelwerken enthalten, sind folgende: In den Altonaer „Astronomischen Nachrichten“ außer anderen kleineren Aufsätzen und Mittheilungen von Beobachtungen: „Ueber das Steinheil’sche Passagenprisma“; – „Ueber den Kometen vom Juni 1845“; – „Sonnenfleckenbeobachtungen im Juli 1860“; – in den „Annalen der Wiener Sternwarte“: „Kometenbeobachtungen auf der Wiener Sternwarte in den Jahren 1835 bis 1847“ (mit Dr. Jelinek gemeinschaftlich bearbeitet); – „Ermittlung der Refractions-Constanten für Palermo aus Piazzi’s Beobachtungen“; – „Planeten- und Kometenbeobachtungen am sechszölligen Refractor der Wiener Sternwarte in den Jahren 1847 bis 1862“; – in den [305] Sitzungsberichten der mathem. naturwiss. Classe der kais. Akademie der Wissenschaften“: „Ueber die Bahn der Calliope“ (mehrere Abhandlungen, Bd. XV, S. 91, 417; XVII, 3, 601; XXIV, 106; XLII, 503, 519); – „Bestimmung der Bahn des ersten Kometen vom Jahre 1853 aus sämmtlichen Beobachtungen“ (Bd. XII, S. 11, 320); – „Bestimmung der Bahn des ersten Kometen vom Jahre 1847 nebst Bemerkungen über den Uebergang von der Parabel zur Ellypse oder Hyperbel“ (Bd. XII, S. 303); – „Ueber Helligkeitsmessungen bei kleinen Fixsternen“ (Bd. XL, S. 443; Bd. XLI, S. 261); – im Kalender „Austria“: „Geschichte der Entdeckung des Planeten Neptun“; – in den „Abendstunden“ (einem in Wien vom Vereine zur Verbreitung wohlfeiler Volksbücher herausgegebenen Sammelwerke): „Ueber Kometen“; – „Keppler’s Leben“; – im „Volks- und Wirthschaftskalender“: „Die Sonne“; – „Der Mond“; – „Ueber Aërolithen“; – in den „Schriften des Vereines zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse“: „Die Lichterscheinungen bei totalen Sonnenfinsternissen“, – „Die Laplace’sche Hypothese über die Bildung des Sonnensystems“. Selbstständig gab er heraus die Dissertation: „De maximis et minimis integralium multiplicium dissertatio“ (Viennae 1850). Außerdem brachte die (amtliche) „Wiener Zeitung“ mehrere Aufsätze von ihm, u. A.: „Sonnenfleckenbeobachtungen auf der Wiener Sternwarte in den Jahren 1860 –1862“.

Poggendorff (J. C.), Biographisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften (Leipzig 1859, J. Ambr. Barth, gr. 8°.) S. 1142.