Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Hooibrenk, Daniel
Band: 9 (1863), ab Seite: 259. (Quelle)
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Hopp, Friedrich (Schauspieler und Possendichter, geb. zu Brünn 1789). Widmete sich anfänglich dem Kaufmannsgeschäfte und war einige Zeit Commis in einem ansehnlichen Handlungshause in Brünn, trat aber aus demselben und wurde aus großer Vorliebe für die Bühne Schauspieler. Anfänglich führte er das übliche Wanderleben und spielte auf verschiedenen Bühnen, als zu Preßburg, Pesth, Brünn u. a., bis er 1822 nach Wien kam, wo er seit dieser Zeit ununterbrochen in komischen Rollen thätig war und erst vor wenigen Monaten von der Bühne abtrat, nunmehr sein volksthümliches Talent, welches er früher in einigen Volksstücken bekundete, zu Gelegenheitsarbeiten, Improvisationen u. dgl. m. verwerthend. Als Schauspieler verstand es H., Episoden zu einer gewissen Bedeutenheit zu erheben, und war durch seine zungenbrecherischen Wortverdrehungen, glücklichen Einfälle und Witzspiele immer hochkomisch. Von seinen Rollen aus früherer Zeit sind zu nennen: Wenzel Prsiprzaprsek in der „Menagerie“, Arsenius im „Weiberfeind“, Dalapatsch im „Abentheuer“; in späterer Zeit in seinen eigenen Stücken:[WS 1] Deckel im „Hutmacher und Strumpfwirker“, Krumschnabel im „Paradiesgarten“, Schußelmann in „Faust’s Hauskäppchen“, Eremit in „Roderich und Kunigunde“, Hausmeister in „Othellerl“ u. m. a. H. hat sich – und nicht ohne Glück – auch in der Volksposse versucht, ohne jedoch mit derselben einigermaßen eine Bedeutenheit zu erringen. Seine im Drucke (bei Wallishausser in Wien) erschienenen Stücke sind: „Atlasshawl und Harrasbinde oder das Haus der Konfusionen. Posse mit Gesang in 2 Aufz.“ (1849); – „Die Bekanntschaft im Paradiesgarten. Lokalposse in 3 Aufz.“ (1839); – „Doctor Faust’s Hauskäppchen. Posse mit Gesang in 3 A.“ (1843); – „Das Gut Waldegg oder Huszaren und Kinderstrumpf. Posse mit Gesang in 3 A.“ (1846); – „Hutmacher und Strumpfwirker oder die Ahnfrau im Gemeindestadl. Posse mit Gesang in 2 A.“ (1839); – „Lazarus Polkwitzer von Nikolsburg. Posse mit Gesang in 2 A.“ (1849); – „Pelzpalatin und Kachelofen. Posse mit Gesang in 3 A.“ – und „Elias Regenwurm oder die Verlobung auf der Parforcejagd. Posse mit Gesang in 2 A.“ Die meisten der genannten Stücke haben sich bis heute auf der Bühne erhalten und findet ihre derbe drastische Komik bei einem Theile des Publikums noch immer freundliche Aufnahme. – Sein Sohn aus erster Ehe [260] Julius,[WS 2] hat sich der Musik gewidmet und ist Capellmeister, in neuerer Zeit im Theater an der Wien. Er hat auch Mehreres componirt, u. z. schrieb er die Musik zu mehreren Possen; im Druck sind von ihm erschienen in der „Anthologie musicale. Fantaisies en forme de Potpourris sur des motifs fav. d’Operas“ (Wien, bei Spina) in Nr. 57: „Orpheus in der Unterwelt“ und in Nr. 58: „Tsin Tsin“ – ferner „Fortunio-Quadrille“ nach Offenbach’s Operette: „Meister Fortunio“; – „Laternen-Polka“; – „Magellona-Quadrille nach Motiven der Operette: Die schöne Magellona von Offenbach“ – und „Quadrille über Motive aus der Operette: Tschin-Tschin von Offenbach“.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Sücken
  2. Julius Hopp (Wikipedia).