BLKÖ:Holly, Franz Andreas

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Hollý, Johann
Band: 9 (1863), ab Seite: 230. (Quelle)
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Holly, Franz Andreas (Tonsetzer, geb. zu Böhmisch-Luba 1747, gest. zu Breslau 4. Mai 1783). Besuchte das Jesuitengymnasium in Prag und trat dann als Novize in den Franziscanerorden, verließ aber wieder denselben und widmete sich ausschließlich der Musik, die er leidenschaftlich liebte und in der er den Flügel wie die Orgel spielte. Er wurde nunmehr Musikdirector beim sogenannten Kotzentheater in Prag, ging dann nach Berlin, wo er bei der Koch’schen Gesellschaft um das Jahr 1769 thätig war. Zuletzt begab er sich nach Breslau und starb daselbst als Musikdirector der Wäser’schen Gesellschaft im besten Mannesalter von 36 Jahren. Er hat für verschiedene Bühnen, bei denen er als Orchesterdirector stand, mehrere Operetten componirt, u. z.: „Der Bassa von Tunis“; – „Die Jagd“; – „Das Gärtnermädchen“; – „Der Zauberer“; – „Das Gespenst“; – „Gelegenheit macht Diebe“; – „Das Opfer der Treue“; – „Der Patriot auf dem Lande“; – „Der Tempel des Schicksals“; – „Der Tempel des Friedens“; – „Deukalion und Pyrrha“; – „Der Irrwisch“; – „Der Waarenhändler von Smyrna“; – „Die Verwechslung“; – „Der lustige Schuster“. Dann schrieb er begleitende Compositionen zu Hamlet, Macbeth, Galora von Venedig und zu einigen großen Balleten; überdieß viele Ouverturen, Entr’acte, Chöre, Märsche und auch mehrere Kirchenstücke.

Universal-Lexikon der Tonkunst. Angefangen von Dr. Julius Schladebach, fortgesetzt von Eduard Bernsdorf (Dresden, Schäfer), Bd. II, S. 438. – Cramer’s Magazin der Musik, II. Jahrg. (1784), S. 37. – Gaßner (F. S. Dr.), Universal-Lexikon der Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande (Stuttgart 1849, Franz Köhler, Lex. 8°.) S. 440. – Gerber (Ernst Ludwig). Historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler (Leipzig 1790, Breitkopf, gr. 8°.) Bd. I, Sp. 660. – Allgemeine deutsche Bibliothek, Bd. 33, Stück, S. 173 [über seine Operette „Der Waarenhändler von Smyrna“].