BLKÖ:Hiltenbrandt, Anton

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 9 (1863), ab Seite: 33. (Quelle)
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Hiltenbrandt, Anton (Schriftsteller, geb. zu Wien 1721, Todesjahr unbekannt). Bekleidete seit seinem 33. Jahre das Lehramt, u. z. seit 1754 jenes der Geschichte und Geographie am Theresianum zu Wien und seit 1785 jenes der Theologie, Naturgeschichte und Landwirthschaft zu Lemberg. Seine literarische Thätigkeit umfaßt auch den größeren Theil der angeführten Fächer und er gab heraus folgende Schriften naturwissenschaftlichen Inhalts: „Schreiben eines Geistlichen von Wien …, von dem immerwährenden Electrophar übersetzt mit Anmerkungen“ (Wien 1776, 8°.); – „Anleitung zur richtigen Kenntniss der am meisten in die Augen fallenden Dinge“. 2 Theile (ebenda 1779, 1782, mit K. K., 8°.); – „Historia physica seu cognitiones historicae ad phisicam necessariae“ (Wien 1780, 8°.); – aus dem Gebiete der Landwirthschaft: „Österreichischer Weinbaukatechismus oder Unterricht vom Weinbau im Oesterreichischen“ (Leipzig 1777. 8°., 2. Aufl. 1782; neue Aufl. ebenda 1796); – „Erste Anfangsgründe der zur Landwirthschaft nöthigen Mechanik“ (Wien 1779, neue Tit. Ausg. 1783); – theologischen und pädagogischen Inhalts: „Versuch eines Katechismus der natürlichen Religion“ (Wien 1784, 8°.); – „Kirchenpolizei“ (ebenda 1781); – „Was heisst Kirche? Was Religion? Was Ketzer? Bey dieser Zeit sehr nöthige Fragen beantwortet“ (Wien 1782, 8°.); – „Die Pflichten und Eigenschaften eines Beichtvaters aus der Natur der Busse hergeleitet“ (ebenda 1782, 8°.); – „Das erschaffene Unendliche oder die ewige und unermessliche Welt“ (ebenda 1783, 8.); – „Gedanken über lateinische Schulen“ (Wien 1777, 8°.). Noch übersetzte H. folgende Schriften aus dem Lateinischen: des Freiherrn Karl Anton Martini „Lehrbegriff des Natur-, Staats- und Völkerrechts“ (Wien 1784, 8°.); – aus dem Französischen von J. D. T. Bienville „Nymphomanie oder Abhandlung von der Mutterwuth“ (Wien 1782), und gab ein mathematisches Lehrbuch: „Planimetrie und Stereometrie für die Normalschulen“ (Wien 1776, 8°.), heraus. H. über dessen Lebensverhältnsse nicht Näheres vorliegt, scheint ein höheres Alter erreicht zu haben, denn mehrere Schriften erschienen, nachdem er bereits das 61. Lebensjahr überschritten hatte.

Ersch und Gruber, Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste. II. Section. 8. Theil. S. 190). – Poggendorff (J. C.), Biographisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften (Leipzig 1859, J. Ambr. Barth, gr. 8°.) Sp. 1106. – Meusel (Joh. Georg), Das gelehrte Teutschland (Lemgo 1783, Meyer, 8°.) Vierte Aufl. Bd. II, S. 144; – I. Nachtrag (ebenda 1786), S. 283; – II. Nachtrag (ebenda 1787). S. 143.