BLKÖ:Hibler von Alpenheim, Marcus

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Hickel, Anton
Band: 9 (1863), ab Seite: 1. (Quelle)
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Hibler von Alpenheim, Marcus (k. k. Oberst, geb. zu Sillian im Pusterthale Tirols 25. April 1777, gest. zu Innsbruck 7. Februar 1860). Verlor früh seinen Vater, der Landrichter in Sillian war, und mit Unterstützung seines Onkels setzte H. die bereits begonnenen Studien fort, besuchte das Gymnasium zu Linz und die Universität in Innsbruck. Am 12. Juli 1795 trat er in’s Tiroler Scharfschützencorps, wo er seines wackern Verhaltens wegen die silberne Tiroler landschaftliche und die kais. goldene Medaille erhielt. Am 24. Jänner 1797 wurde er Fähnrich im Infanterie-Regimente Stain Nr. 50. Am 16. Februar 1799 wurde er Lieutenant und zeichnete sich am 7. März besonders aus, indem er, obgleich am Kopfe von einer Flintenkugel schwer verletzt, dem Feinde das Dorf Naendlen bei Feldkirch abnahm, worauf er aber in Gefangenschaft gerieth. Im Feldzuge des Jahres 1800 focht er in 15 Schlachten und Gefechten und wurde öfter verwundet. Am 20. November d. J. rückte er zum Oberlieutenant vor und kam am 1. August 1802 als Capitän zu einem der bestandenen vier Tiroler Landmiliz-Regimenter. Im Feldzuge des Jahres 1805 zog er aus eigenem Antriebe mit den von ihm befehligten zwei Tiroler Landmiliz-Compagnien über die Grenzen Tirols dem Feinde bis München entgegen. Am 16. Mai 1806 kam er als Capitän zum Infanterie-Regimente Großherzog von Baden Nr. 59 und am 16. Februar 1809 als Hauptmann zum 9. Jäger-Bataillon. Im Feldzuge des Jahres 1809 gab er ein um das andere Mal Beweise seiner Tapferkeit, am 29. April bei Breonio, wo er mehrere Gefangene machte, am 2. Mai bei Alla, wo er den Franzosen die von ihnen eroberten drei Kanonen wieder abnahm, am 27. Mai bei Rivoli, am 4. Juni bei Trient, und übernahm am 6. Juni zu Botzen das Commando des versammelten Landsturmes, mit dem er das von Franzosen cernirte Trient entsetzte, am 11. Juni dem Feinde den stark besetzten Paß Primolano abnahm und ihn über die Brenta zurückjagte. In der Relation des Oberstlieutenants Leiningen wurde H. für seine Waffenthat bei Trient als der Verleihung des Maria Theresien-Ordens würdig bezeichnet. Am 16. April 1810 wurde H. als Hauptmann zum Infanterie-Regimente Bertoletti Nr. 15 übersetzt. Im Feldzuge des Jahres 1813 that er sich bei mehreren Anlässen, beim Rückzuge bei Dresden, beim Sturme auf das Dorf Seifersheim, wesentlich aber in der Völkerschlacht bei Leipzig hervor, wo er das durch das heftige Kartätschenfeuer zweimal in Unordnung gebrachte Bataillon mitten im Kugelregen raillirte; im Feldzuge 1814, wo er eine Grenadier-Division befehligte, gab er bei Besmes Beweise seltener Umsicht, und da er mit seiner Division als Bedeckung der Munitionsreserve beordert war, wendete sein entschlossenes Verhalten gegen die zum [2] Aufstande aufgestachelte Bevölkerung von dem Corps bedeutenden Schaden ab. Im Jahre 1815 wohnte er am 3. Juli der Berennung von Schlettstadt bei. Am 26. September 1820 wurde H. zum zweiten Major im Infanterieregimente Hohenegg Nr. 20 befördert, als welcher er 1821 den Feldzug in Piemont mitmachte; am 4. Februar 1824 in gleicher Eigenschaft zum Infanterie-Regimente Fleischer Nr. 35 übersetzt, am 2. December d. J. erster Major, am 6. September 1828 Oberstlieutenant und am 17. Juni 1834 Oberst im Regimente. Ende 1837 trat H. in den Ruhestand über, den er noch volle 23 Jahre genoß. In zwölf Feldzügen hatte H. in nahezu 30 Schlachten, Treffen und Gefechten Beweise echten Muthes und seltener Entschlossenheit gegeben. Ein eigenthümliches Zusammentreffen mißlicher Umstände schien seine Aufnahme in die Reihe der Maria Theresien-Ordensritter vereitelt zu haben. Seine Erhebung in den Adelstand des österreichischen Kaiserstaates mit dem Prädicate von Alpenheim erfolgte nicht erst, wie der Hirtenfeld’sche „Militär-Kalender“ und die „Volks- und Schützenzeitung“ berichten, im Jahre 1846, sondern mit Diplom vom 1. Juli 1836. H. starb im Alter von 83 Jahren in seiner Heimat, indem er, da er kinderlos war, noch im Jahre 1848 seinen Neffen Marcus Helf an Kindesstatt angenommen hatte, auf den Se. Majestät mit Allerhöchster Entschließung vom 18. Juli 1850 den Adel des Adoptivvaters zu übertragen allergnädigst geruhten.

Volks- und Schützen-Zeitung (Innsbruck, 4°.) 1860, Nr. 20, S. 108 – Oesterreich. Militär-Kalender für das Jahr 1861. Herausgegeben von Dr. J. Hirtenfeld, XII. Jahrg. S. 148. – Dienstbeschreibung, datirt Pilsen 8. December 1835. – Adelstands-Diplom vom 1. September 1836. – Wappen. Ein in Silber und Blau schrägrechts getheilter Schild. Im obern silbernen Felde ist ein halbes rothes sich aufbäumendes Einhorn mit ausgeschlagener rother Zunge. Im untern blauen Felde ein geharnischter goldbespangter, vom Ellbogen aufwärts gebogener Arm, in der bloßen Hand drei rothe Alpenblumen an grünen Stengeln emporhaltend. Auf dem Schilde ruht der gekrönte Turnierhelm, rechtsgestellt. Aus der Krone des Helmes wächst das rothe Einhorn des Schildes hervor. Die Helmdecken sind zur Rechten roth und silbern, zur Linken blau und silbern. – Adel und Wappen sind auf den Adoptivsohn Hibler’s, Marcus Helf, übergegangen, der sich nunmehr nennt: Marcus Helf-Hibler von Alpenheim.