Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Herle, Martin
Band: 8 (1862), ab Seite: 370. (Quelle)
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Herlein, Andreas (Maler, Geburtsjahr unbekannt, gest. zu Laibach im Jahre 1817). Wo er seinen Unterricht und seine Ausbildung in der Kunst, in welcher er seinen Arbeiten zu Folge gute Lehrer gehabt haben muß, erhalten hat, ist nicht bekannt. Er war viele Jahre Zeichnenlehrer in Laibach und zugleich als Maler thätig. In Laibach, in mehreren Schlössern und Kirchen Krains begegnet man seinen Arbeiten, und zwar Porträten und Altarbildern. Im Lesesaal der Laibacher Lycealbibliothek hängen die Porträte jener Männer, welche sich um die Bibliothek besondere Verdienste erworben haben. Es sind: Sigmund Anton und Georg Jacob Graf von Hochenwarth, Sigmund Freiherr von Zois, Herbert Graf Barbo, Stadtpfarrer Karl Edler von Peer, Domherr Johann Jacob Schilling, Mathias Zhop und Dr. Jos. Cal. Likawez. Nach des Georg Kosmać „Beschreibung der Laibacher Bibliothek“ in den „Mittheilungen des historischen Vereins für Krain“ (Jahrg. 1857, S. 63) waren die genannten Porträte sämmtlich von Herlein; diese Angabe aber ist nicht ganz richtig, da Herlein bereits 1817 gestorben und die zwei Letztgenannten: Zhop (geb. 26. Jänner 1797, gest. 6. Juli 1835) und Likawez (geb. 1773, gest. 13. Jänner 1850) viel später sich Verdienste um die Laibacher Bibliothek erworben, überhaupt zu einer Zeit in Laibach und an der Bibliothek ihre ersprießliche Thätigkeit entfaltet haben, da Herlein lange bereits todt war. Von Herlein’s übrigen Arbeiten sind zu nennen: „Die h. drei Könige“, Altarbild in der Franciskanerkirche zu Laibach, „Der sterbende Joseph“, Altarbild zu Brezce in Steiermark, bezeichnet: Herlein p. 1780; im Museum des einst dem Baron Erberg gehörigen Schlosses Lustthal: das Porträt eines marokkanischen Gesandten und jenes des Baron Erberg selbst; in der Pfarrkirche zu St. Peter bei Werdel an der Gurk, die Fresken, welche die Leidensgeschichte Christi vorstellen; endlich im Schlosse Auersperg die Porträte mehrerer Sproßen dieses berühmten krainischen Adelsgeschlechtes in Lebensgröße und nach alten Bildern. In allen Arbeiten Herlein’s beurkundet sich eine große Fertigkeit in der Zeichnung und auch sonst gute Schule und Geschmack, nur läßt das Colorit manches zu wünschen übrig.

Kukuljevic-Sakcinski (Ivan), Slovnik umjetnikah jugoslavenskih, d. i. Wörterbuch der südslawischen Künstler (Agram 1858, Ljd. Gaj, gr. 8°.) S. 113 [schreibt ihn unrichtig Herlain statt Herlein]. – Mittheilungen des historischen Vereins für Krain (Laibach, 4°.) Jahrg. 1848, S. 75; – Jahrg. 1853, S. 92; – Jahrg. 1855, S. 28; – Jahrg. 1857, S. 63.