BLKÖ:Herberstein, Ferdinand Leopold (I.)

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 8 (1862), ab Seite: 330. (Quelle)
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13. Ferdinand Leopold (I.) (Staatsmann, geb. 1695, gest. zu Karlsbad 1744). Von der ältern österreichischen Linie, ein Sohn Wenzel Eberhard’s, welch’ letzterer das von seinem Vater Ferdinand Ernst [11] gestiftete und durch Processe ganz zerstückte Majorat theils durch Erbschaft, theils durch Einlösung wieder an sich [331] brachte und neuerdings herstellte; Ferdinand Leopold bekleidete die höchsten Aemter im Staatsdienste, war Ritter des goldenen Vließes, 1731–1736 Gesandter am königl. schwedischen Hofe, später der großen Maria Theresia Obersthofmeister, niederösterreichischer Landmarschall und zuletzt Staats- und Conferenzminister. In der Vollkraft seines Lebens, erst 49 Jahre alt, starb der Graf zu Karlsbad. Aus seiner Ehe (seit 1721) mit Maria Anna Freiin von Ulm-Erbach hinterließ er vier Söhne und drei Töchter. Von Ersteren war Anton Johann Nepomuk[WS 1] (geb. 1725, gest. 1774), Theatinermönch und seit 1769 Fürstbischof von Triest; Ernst Leopold[WS 2] (geb. 1731, gest. 1788), seit 1785 der erste Bischof von Linz; Karl Wenzel (geb. 1729, gest. 1798), seit 1793 bevollmächtigter Gesandter des Maltheserordens am kaiserlichen Hofe und Feldmarschall-Lieutenant; und Joseph Johann Nepomuk (geb. 1725, gest. 14. December 1809), zuletzt niederösterreichischer oberster Landrichter, auch Senior des Hauses und nach seines Vetters Karl Joseph, niederösterreichischen Regierungsrathes, im Jahre 1753 ohne männliche Nachkommenschaft erfolgtem Tode Erbe des Majorates Triesch, Landstein, Illmau, Dobersberg, Ottenschlag u. s. w. Auf Erhebung eines Silberbergwerkes seiner Herrschaft Triesch vergebens ungeheure Summen verwendend, verschuldete er seine Güter so sehr, daß zu Folge einer Entscheidung des Kaisers Joseph II. das Majorat dieser Linie wieder verkauft ward, und alle Güter bis auf Triesch und Landstein zur Befriedigung der Gläubiger zerstückt wurden. Mit Joseph Johann Nepomuk’s Urenkel dem Grafen Karl Joseph, erlosch diese Linie.]. –

Anmerkungen (Wikisource)