BLKÖ:Hankenstein (Officier)

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Hanl, Karl
Band: 7 (1861), ab Seite: 318. (Quelle)
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Im Jahre 1856 erscheint der Name Hankenstein bei der Ausführung eines waghalsigen Unternehmens, nämlich der Einfahrt in die Macocha. Die Macocha, eine merkwürdige Höhle in Mähren, war bis dahin ein vielbesprochener geheimnißvoller Felsentrichter; den Schleier der Erste gelüftet zu haben, dieses Verdienst gebührt dem Herrn von Hankenstein, vormals Officier in der Armee, nunmehr Lottocollecteur in Brünn. Am 21. September 1856 9 Uhr Früh stieg Hankenstein [319] auf langen, schmalen, leichten Holzleitern eigener Construction in den 444 Fuß tiefen, 330 Fuß langen und 210 Fuß breiten Felsentrichter herab, nach acht Minuten hatte er den Grund glücklich erreicht, welchen Umstand er mit einem in der Tiefe abgefeuerten Pistolenschuß signalisirte. Nun folgten Karl Berger, sein Schreiber, und Heinrich Preuß, fürstlich Salm’scher Beamter. Der letztgenannte Herr verließ noch am selben Abend die Macocha wieder. Hankenstein und sein Schreiber blieben aber bis Montag Nachmittags zwei Uhr, also volle 29 Stunden, unten. Eine bleierne Tafel mit den Namen der genannten Herren wurde als Denkzeichen an den Felsen befestigt. Hankenstein hat viele große interessante Stücke Tropfstein, seltene Gras- und Moosarten u. dgl. m. aus der Tiefe heraufgebracht [Bohemia 1856, S. 449].