BLKÖ:Halwachs (Halpax und Halwax), Michael

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Hám, Johann von
Band: 7 (1861), ab Seite: 258. (Quelle)
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Halwachs, auch Halpax und Halwax, Michael (Historienmaler, geb. in Oesterreich, gest. 1715, nach Anderen später). Ueber die Jugendzeit und den ersten Unterricht in der Kunst dieses Malers ist nichts bekannt. Man weiß nur, daß er in Italien sich ausgebildet und in Venedig ein Schüler Carlotto’s gewesen, unter welchem Namen der Münchener Maler, Johann Karl Loth (gest. in Venedig 1698) in Italien bekannt ist. Halwachs hatte Italien mehrere Male besucht, einmal auch auf Kosten des Abtes von St. Florian in Oberösterreich. Nach seiner Rückkehr begab er sich nach Böhmen und malte dort von 1700–1715. Im letztgenannten Jahre begab er sich, wahrscheinlich einem Rufe folgend, in seine Heimat, wo ihn aber noch im nämlichen Jahre, nach Anderen bald darauf der Tod ereilt haben soll. Von seinen Arbeiten sind bekannt: „Die h. Barbara“, Altarblatt in der Benedictinerkirche zu St. Nikolaus in der Altstadt zu Prag; – „H. Cäcilia“; – „H. David“ und „H. Florian“, Altarbilder in der Minoritenkirche zu St. Jacob in Prag; – „Die h. Familie“, in der Cajetanerkirche ebenda; – „Christus im Tempel lehrend“, in der St. Apollinarpfarrkirche ebenda; – – „H. Barbara“, in der Stiftskirche zu St. Florian in Oberösterreich; ebenda sind auch in dem sogenannten rothen Zimmer der Plafond und die Superporten von ihm gemalt; ferner befinden sich im Capitelsaale mehrere Bilder seiner Hand, wie denn auch der größere Theil der Malereien in den übrigen Gemächern von ihm herrührt. Nagler bemerkt über die Bilder dieses Künstlers das Folgende: „Sie sind in den Schatten des Nackten etwas schwarz, im Ausdrucke und im Faltenwurfe aber nicht ohne Verdienst. Seine geistlichen Darstellungen werden jenen von Brandel [s. d. Bd. II, S. 113] vorgezogen. Seinen Historien gebricht es nicht an Großartigkeit.

Dlabacz (Gottfried Joh.), Allgem. historisches Künstler-Lexikon für Böhmen u. s. w. (Prag 1815, Gottl. Haase, kl. 4°.) Bd. I, Sp. 552. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1839, E. A. Fleischmann, gr. 8°.) Bd. V, S. 529. [Nagler nennt ihn Johann.] – Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften und freien Künste. Bd. 20, Stück 1, S. 140, 141. – Schaller (Jarosl.), Beschreibung der Stadt Prag. Bd. II, S. 29, 294; Bd. III, S. 150.