Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 7 (1861), ab Seite: 230. (Quelle)
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Halapi, Constantin (Piarist und lateinischer Poet, geb. zu Ungvár 15. August 1698, gest. zu Prividie 1752). Entstammt einer adeligen Familie, widmete sich dem geistlichen Stande und trat in den Orden der frommen Schulen, in welchem er als Rector des Ordenscollegiums zu Prividie mehrere Jahre wirkte. Die Wahl zum Provinzial seines Ordens, die auf ihn gefallen, schlug er aus, und als er vom Lehramte altershalber zurücktrat, lebte er ausschließlich den Wissenschaften und namentlich der Poesie, die er in lateinischer Sprache mit solchem Glücke trieb, daß seine Dichtungen jenen des gediegenen Jacob Balde an die Seite gestellt werden. Im Drucke sind von ihm folgende Schriften erschienen: „Myrias versuum sine Elipsi et Sinalephe editorum“ (Tyrnaviae 1738, 8°.); – „Odarum libri III.“ (ebd. 1742, 8°.); – „Epigrammatum moralium, aenigmatum et tumulorum libri VII.“ (ebd. 1844, 8°.); – „Apologorum moralium libri VI. Elegiarum unicus“ (ebd. 1747, 4°.). – In Handschrift hinterließ er ein poetisches Werk, betitelt: „Opus DCC symbolis in memoriam S. Josephi Calasanctii scholarum piarum conditoris“. H. dichtete mit vieler Leichtigkeit, er dachte so zu sagen in Versen; eben dieß aber hatte eine Fruchtbarkeit zu Folge, die nicht immer mit der Vollendung seiner Arbeiten gleichen Schritt hielt. Jedoch unter seinen Oden und Elegien gibt es mehrere von bleibendem Werthe.

Halapi erscheint hie und da, z. B. in der Ersch und Gruber’schen Encyklopädie, in Meyer’s Conversations-Lexikon irrig als Halagi. – Horányi (Alexius), Memoria Hungarorum et Provincialium scriptis editis notorum (Viennae 1776, Ant. Loewe, 8°.) Tom. II, p. 68. – Ersch und Gruber, Allgemeine Encyklopädie der Wissensch. und Künste, II. Section, 1. Theil, S. 224. – Oesterreichische National-Encyclopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1835), Bd. II, S. 479 [nach diesem geb. den 5. August 1698]. – Man erzählt von ihm, daß er eine halbe Stunde vor seinem Tode über sein Befinden befragt, unter den größten Schmerzen mit auf das Bild des gekreuzigten Heilands gerichteten Blicken das Doppeldistichon gesprochen habe:

Constantine jaces prostratus: desere mundum;
     At nihil est mundus, deseris ergo nihil.
Viventi mihi Jesus portus eras; morituro,
     Adsis praesidium dulce, decusque meum
.