Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 6 (1860), ab Seite: 140. (Quelle)
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10. Albrecht IV. das Weltwunder, nach Anderen auch der Geduldige (geb. zu Wien 20. Sept. 1377, gest. 25. August 1404), der einzige Sohn Albrecht III. mit dem Zopfe. Gemalin: Johanna, Tochter Albrecht’s, Herzogs von Bayern. – Kinder: Albrecht V., als deutscher Kaiser Albrecht II., der einzige Sohn. Wahlspruch: Paulatim, unter dem Sinnbilde eines in ein Bret gebohrten Nagelbohrers. – Wichtigere Lebensmomente: Besuchte das heilige Land, und kam im [141] Frühling 1396 glücklich in Syrien an. Brachte von seiner Fahrt viele Seltenheiten und Kostbarkeiten mit, daher obiger Beiname. Ließ nach seiner Rückkehr am Ausbau des großen Thurmes am Stephansdome fleißig arbeiten, der schon unter seinem Onkel[WS 1] Rudolph IV. begonnen worden war. In der Fehde Procops von Mähren mit seinem Bruder Jodok um den Besitz von Znaim, in welcher des Letzteren Raubschaaren das nördliche Oesterreich arg verwüsteten, zog A. mit einem mächtigen Heere vor Znaim, und schloß es ein, doch der plötzliche, in Folge beigebrachten Giftes eingetretene Tod unterbrach die Fortsetzung der Feindseligkeiten. Albrecht besaß sehr große Fertigkeit in mechanischen Arbeiten, und ein hervorstechender Charakterzug an ihm war die große Frömmigkeit; er hielt sich oft bei den Karthäusern in Mauerbach auf, sang mit ihnen, und hielt mit ihnen Betstunden.

Kurz (Franz Ser.), Oesterreich unter Herzog Albrecht IV., nebst einer Uebersicht des Zustandes Oesterreichs während des vierzehnten Jahrhunderts. 2 Bände (Linz 1830, 8°.). – Schmit Ritter von Tavera (Carl Dr.), Bibliographie zur Geschichte des österreichischen Kaiserstaates (Wien 1858, 8°.) Nr. 450–453.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Bruder.