Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Hübler, Gottfried
Band: 9 (1863), ab Seite: 386. (Quelle)
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Hübler, Franz (k. k. Hofrath, geb. zu Ratibor in Preußisch-Schlesien 1770, gest. zu Währing bei Wien 3. Mai 1849). Trat, 24 Jahre alt, als Prakticant beim Hofkriegsrathe ein und wurde am 1. Jänner 1795 Kanzleiaccessist; im Mai 1797 rückte H. zum Feldkriegs-Commissariats-Officier, am 26. Juni 1805 zum Feldkriegs-, und im März 1815 zum Oberkriegscommissär und Referenten des ökonomischen Departements bei dem Landes-Militärcommando in Wien vor; als solcher machte er den Feldzug 1812 mit. Am 12. August 1831 wurde er Hofrath, aber schon drei Jahre später, im April 1834, in Ruhestand versetzt. 15 Jahre genoß er denselben, bis er zu Währing, wohin er sich in der letzten Zeit zurückgezogen hatte, im Alter von 79 Jahren starb. Hübler war ein sehr fleißiger Fachschriftsteller, und floß aus seiner Feder das umfassende Werk: „Militär-Oekonomiesystem der k. k. österreichischen Armee“. Nebst Register 17 Bände (Wien 1820–1824, Gerold, kl. Fol.), worin auf Grundlage der bestehenden Gesetze Darstellungen der militärischen Bildungsanstalten, des Conscriptionswesens, der kais. Marine, der Militär-[387] Administration, des Fuhr- und Packwesens, des Militär-Bauwesens, der Grenz-Armeeverwaltung, des Cassawesens, der Militär-Heirathen, der Militär-Sanitätsanstalten, der Militärreligions- und Kirchensachen, der Remontirung, Recrutirung, der Militär-Versorgungsanstalten, des Militär-Verpflegswesens, der Adjustirung der Generale, Stabs- und Oberofficiere, des Montur- und Rüstungswesens der Mannschaft und Pferde, des Remontirungs- und Pferdewesens u. m. A., enthalten sind, welche apart ausgegeben wurden. Durch die Reformen der Neuzeit besitzt dieses Werk nur mehr historischen Werth. Außerdem gab H. noch folgende Werke heraus: „Vorlesebuch über die Militär-Oekonomiecontrole der k. k. österr. Armee“ (Wien 1821, gr. 4°.); – „Abhandlungen über die Militär-Oekonomiebeobachtungen der bei Truppen und Branchen angestellten Generalität der k. k. österr. Armee“ (ebd. 1821, gr. 8°.); – „Handbuch über die Militär-Oekonomieobliegenheiten der Oberofficiere der k. k. österr. Armee“ (ebd. 1822, gr. 8°.) – und „Leitfaden über das Militär-Oekonomieverfahren der Stabsofficiere der k. k. österr. Armee“ (ebd. 1822, gr. 8°.). Auch gründete H. im Jahre 1821 eine Stiftung von 24.000 fl. in 2½percentigen Metalliques, aus deren Interessen der jeweilige Oberkriegscommissär in Wien, welcher Vorlesungen über die Militär-Oekonomiecontrole hält, eine Zulage erhielt. Als diese Vorträge aufhörten, werden, nach des Stifters Willen, die Interessen zu Stiftungen von je 200 fl. für männliche mittellose Beamtenswaisen, so lange sie studiren, und wenn sie angestellt sind, bis sie zum Gehalte von jährlichen 600 fl. gelangen, verwendet.

Oesterreichisches Militär-Konversations-Lexikon, herausg. von J. Hirtenfeld (Wien 1850 u. f., 8°.) Bd. III, S. 277. – Militär-Schematismus des österreichischen Kaiserstaates (Wien, Staatsdruckerei, Lex. 8°.) Jahrg. 1859, S. 576. – Porträt. Unterschrift: Franz Hübler, kaiserlicher königlicher wirklicher Ober-Kriegs-Commissair und oeconomischer Referent des Nieder-Oesterreichischen General-Commando. Jos. Eissner del. et sculp. (Wien, 4°.). –