Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Greth, Amand
Band: 5 (1859), ab Seite: 331. (Quelle)
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Gretsch, Adrian (theolog. Schriftsteller, geb. zu Wien 11. Oct. 1753, gest. 28. Oct. 1826). Von vier Brüdern, die sich alle dem geistlichen Stande widmeten, der jüngste. Trat 1770 als Noviz in das Benedictinerstift zu den Schotten in Wien, legte 1772 das Ordensgelübde ab, erhielt 1784 die theolog. Doctorswürde. Indem er nun 10 Jahre in seiner Stiftskirche das Amt eines Pfarrcuraten ausübte, dabei dem Predigeramte oblag, wurde er 1786 Stiftprediger und versah dieses Amt 21 Jahre. Mittlerweile wurde er durch Allerh. Entschließung zum Examinator für rigorose Prüfungen pro gradu und 1796 zum Decan der theolog. Facultät in Wien ernannt. 1804 wurde er Prior im Stifte, erhielt bald darauf die Stadtpfarre zu den Schotten und 1807 die Vorstadtpfarre Gumpendorf. Als Prediger besaß G. einen glänzenden Ruf, konnte aber, mit Ausnahme einiger einzelnen Predigten, sich nicht entschließen, eine Sammlung seiner Vorträge zu veröffentlichen. Erst als Ihre kais. Hoheit die Erzherzogin Maria Anna, Schwester Sr. Majestät des Kaisers Franz, nach Anhörung einer seiner Predigten ihn zur Herausgabe derselben aufforderte, gab er sie im Drucke heraus. Von seinen einzelnen Predigten erschienen: „Predigt von dem Glauben“ (Wien 1796, Trattner); – „Predigt von der Kraft des allgemeinen Gebetes“ (Ebenda 1798); – „Predigt von den Ursachen des immer wider den Nachfolger des heil. Petrus und in unsern Tagen wider Pius VI. erregten Sturmes“ (Ebd. 1799); [332] – „Predigt von dem steten Triumphe der Wahrheit in der kathol. Kirche“ (Augsburg 1794, Doll). Die Sammlungen seiner Kanzelvorträge erschienen aber unter folgenden Titeln: „Fastenpredigten“, 2 Thle. (Augsburg 1797, Doll, neue Aufl. Mainz 1821, Müller); – „Feiertagspredigten“, 2 Bände (Augsburg 1798, neue Aufl. 1806, dritte Auflage Mainz 1821); – „Sonntagspredigten“, 4 Bde. (Augsburg 1797, 2. Aufl. Köln 1806, 3. Aufl. Mainz 1831). Vereint kamen sie in vierter Auflage heraus als: „Sonntags-, Festtags- und Fastenpredigten“, 8 Bände (Graz 1832, u. f.), wozu der „Homiletische Nachlass“ (Wien 1834), von L. Scherlich in 2 Bänden herausgegeben, gehört.

Feldern (Franz Karl), Gelehrten- u. Schriftsteller-Lexikon der kathol. Geistlichkeit Deutschlands und der Schweiz (Landshut 1817 u. f.). – Neuer Nekrolog der Deutschen (Ilmenau 1828, Voigt, 8°.) IV. Jahrg. (1826) II. Thl. Nr. 248, S. 1030. – Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer u. Czikann), (Wien 1835) II. Bd. S. 419.