Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Gräffer, Franz
Band: 5 (1859), ab Seite: 296. (Quelle)
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Gräffer, August (Buchhändler, geb. in Schlesien 1762, gest. in Wien 1816). Betrieb neben dem Geschäfte des Buchhandels auch jenes des Verlags. Die Aufmerksamkeit, die er insbesondere der militärischen Literatur zuwandte, veranlaßte die Firma: „Militärische Buchhandlung“, welche er führte. 1790 gründete er den Militär-Almanach (Schematismus) der k. k. Armee, und gab ihn bis 1814 im eigenen Verlage heraus. worauf er ihn der Staatsdruckerei abtrat. Stets für die vaterländische Militär-Literatur thätig, bearbeitete er noch folgende sämmtlich in seinem Verlage anonym erschienene Schriften: „Geschichte der k. k. Regimenter“ (1792, neue Aufl. 2 Bde. 1799–1804, 3. Aufl. 3 Bände in 5 Theilen 1812); – „Geschichte des Maria-Theresien-Ordens“ (1796 mit K. K.); – „Beitrag zu den Annalen der österreichischen Ritter-Orden“, 3 Abtheilungen (1796–1802, neue Auflage 1809); – „Belohnungsgeschichte der k. k. obligaten Mannschaft“, 2 Bdchn. (1797). Außerdem gab er heraus eine „Skizze des zweiten franz.-republikanischen Krieges“ (Wien 1804, mit Plan). Ueber seine Söhne Franz und Anton siehe den folgenden Artikel. – Rudolph[WS 1] sein älterer Bruder, nimmt als Verleger der gediegensten Werke selbst auswärtiger Schriftsteller, in der Geschichte des östr. Buchhandels eine ehrenvolle Stelle ein. Er fabrizirte der Erste das Velinpapier in Oesterreich, und hatte zu diesem Behufe Reisen nach England und Holland unternommen. Auch um die Aufnahme der Literatur und des Buchhandels im Kaiserstaate hat G. nicht geringe Verdienste. Seine Handlungsgesellschaft mit dem Dichter Alois Blumauer war die Hauptursache der ungünstigen Wendung seiner Verhältnisse.

Oestr. Militär-Konversations-Lexikon. Herausg. von Hirtenfeld u. Dr. Meynert (Wien 1851) II. Bd. S. 779. – Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer u. Czikann), (Wien 1837) II. Bd. S. 405.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Rudolf Gräffer (Wikipedia).