Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 5 (1859), ab Seite: 281. (Quelle)
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Gottlieb, Eduard (Naturforscher, geb. in Mähren im 2. Decennium dieses Jahrhunderts). Trat nach beendeten Studien in Kanzleidienste bei den mährischen Ständen, wo er 1857 die Stelle eines ständ. Rechnungsofficials bekleidete. Anfänglich aus Liebhaberei, später mit dem ganzen Ernst wissenschaftlicher Forschung verlegte er sich seit etwa 1834 auf physikalische Studien, Experimente und Anfertigung physikal. Apparate. Er hat dabei ebenso eine seltene Tüchtigkeit, als nicht gewöhnl. Erfindungsgabe bewährt. Er verfertigt Elektrisirmaschinen nach eigenem Principe, welche bereits in mehreren Lehranstalten des Landes sich befinden; seine nach dem Morse’schen System gearbeiteten Telegraphenapparate gehen auch in’s Ausland und erst in letzterer Zeit nach Kiew in Rußland. Sein elektrischer Sprengapparat hat sich als besonders praktisch erwiesen und wird seine Sprengmethode als die beste bezeichnet, [282] weil sie mit Sicherheit und Leichtigkeit bei ihrer Anwendung auch Gefahrlosigkeit verbindet. Besonders trefflich sind seine zum Unterricht geeigneten Lehrapparate, welche mit Präcision arbeiten und die Gesetze der Wissenschaft trefflich im Kleinen darstellen. Mit diesen Eigenschaften eines vorzüglichen physikalischen Technologen verbindet G. noch andere, so ist er Mineralog, Entomolog und ein ausgezeichneter Kalligraph. Das Diplom des Brünner Ehrenbürgerrechts für Ettenreich (s. d. IV. Bd. S. 109) und den Grafen O’Donnell ist von ihm kalligraphirt (Mai 1853). In Würdigung seiner wissenschaftlichen Verdienste ist G. von der naturhistorischen Section der k. k. mähr. schles. Ackerbaugesellschaft in Brünn zum wirklichen Mitgliede ernannt worden.

Neuigkeiten (Brünner politisches Blatt) 1857, Nr. 164: „Eduard Gottliebs physikalische Apparate.“