BLKÖ:Goro von Agyagfalva, Ludwig

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 5 (1859), ab Seite: 272. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Ludwig Goro von Agyagfalva in Wikidata
GND-Eintrag: 1062758269, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Goro von Agyagfalva, Ludwig|5|272|}}

Goro von Agyagfalva, Ludwig (Oberstlieutenant und Archäolog, geb. zu Deva in Siebenbürgen 14. Juni 1786, gest. zu Hermannstadt 14. Nov. 1843). Trat 1802 als Zögling in die Ingenieur-Akademie und wurde nach vollendetem Course im Augenblicke des großen Kampfes 1809 in das Geniecorps eingetheilt. Schon in der Schlacht bei Aspern, sowie bei der Vertheidigung des Brückenkopfes von Preßburg zeichnete er sich aus. In den Feldzügen 1813–14 diente er bei der Armee in Italien, und erhielt nach hergestelltem Frieden die Bestimmung nach Dalmatien. Hier widmete er sich in seinen freien Stunden dem Studium der Archäologie, durch die Ueberreste römischer Kunst in Salona, Spalato und andern Orten dazu angeregt. Auf dem Zuge nach Neapel im J. 1821 lernte er die Ruinen von Pompeji kennen und alsbald faßte er die Idee, diese merkwürdige Stadt zu beschreiben. Thatsächlich erschien diese Beschreibung unter dem Titel: „Wanderungen durch Pompeji“ (Wien 1825, mit 20 K. K. und Steintafeln, in Folio). Im Jahre 1835 zum Major im Corps befördert, blieb er bis 1843 in Siebenbürgen, und trat im gen. Jahre mit Oberstlieutenants-Charakter in den Ruhestand, den er nur wenige Monate genoß, da er noch in demselben Jahre, 67 J. alt, starb. Außer dem obengenannten selbständigen Werke enthalten die „Wiener Jahrbücher der Literatur“ und Hormeyrs „Archiv für Geschichte“ mehrere Beiträge seiner Feder. Die bourbonisch-herculanische Akademie zu Neapel und die archäologische Gesellschaft zu Rom hatten G. zum Mitgliede ernannt.

Oestr. Militär-Konversations-Lexikon. Herausg. von Hirtenfeld u. Dr. Meynert (Wien 1851, gr. 8°.) II. Bd. S. 763. – Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer u. Czikann), (Wien 1835) II. Bd. S. 401.