BLKÖ:Girardin, Emil Mme.

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Girardi, Michael
Band: 5 (1859), ab Seite: 197. (Quelle)
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Girardin, Emil Mme. (zweite Gemalin des französischen Publicisten Emil Girardin[WS 1], welcher sich mit ihr nach dem Tode seiner ersten, der berühmten Delphine Gaj[WS 2], vermälte, geb. in Wien um 1834). Das Staatshandbuch des jungnapoleonischen Kaiserreichs zählt unter dem Hofstaat der Gemalin des Prinzen Napoleon auch diese zweite Gemalin des Publicisten Girardin als Ehrendame auf, und die franz. Blätter beeilen sich, die Dame zur Tochter eines hessischen [198] Prinzen aus morganatischer Ehe zu erheben. Diese in alle deutschen Zeitungen übergegangene Neuigkeit bedarf einer Berichtigung. Mme. Girardin ist die Tochter des im ehemaligen Geymüller’schen Bankiergeschäfte bedienstet gewesenen Comptoirbeamten Brunold, aus dessen Ehe mit Fräulein Ritter v. Valimare, deren Vater Großfuhrmann, später Postmeister in Wien war und durch den Ankauf einer Herrschaft in Ungarn sich den ungar. Adel erwarb. Frau Brunold vermälte sich nach langjähriger Witwenschaft auf die linke Hand mit dem Prinzen von Nassau, dem jüngsten Bruder der Erzherzogin Henriette, Herzogin von Nassau, Gemalin des Erzherzogs Karl. Mme. Brunold wurde nachmals zu einer Gräfin Tiefenbach erhoben. Aus dieser Ehe ging ein Kind, u. z. ein Knabe hervor, der aber nur etliche Monate alt wurde. Die in Rede stehende Gemalin Girardins ist aber eine Frucht aus ihrer ersten Ehe mit Brunold, also bürgerlicher Abkunft, und nicht Tochter eines hessischen (was auch unrichtig wäre, denn es müßte dann heißen nassauischen) Prinzen.

Theater-Zeitung, herausg. von Ad. Bäuerle 1859, Nr. 16: „Hofzeitung.“

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Émile de Girardin (Wikipedia).
  2. Delphine Gay (Wikipedia).