BLKÖ:Geisler, Ignaz Freiherr von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 5 (1859), ab Seite: 126. (Quelle) | |||
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Daun im siebenjährigen Kriege oft weit in’s feindliche Land detachirt wurde. 21. März 1761 wurde er in den Freiherrnstand erhoben, erhielt 1764 den Majorscharakter, wurde 1. Juli 1767 wirkl. Major, 1. Jänn. 1772 Oberstlieutenant im Regiment und am 1. August 1775 mit Obersten-Charakter in die Invaliden-Versorgung übernommen, wo er, 48 Jahre alt, starb.
Geisler, Ignaz Freiherr von (k. k. Oberst und Ritter des Mar. Theresien-Ordens, geb. zu Gran 1732, gest. zu Wien 24. Febr. 1810). Trat, 24 Jahre alt, als Unterlieutenant in’s Huß.-Reg. Graf Nadasdy Nr. 9, wurde 1757 Oberlieutenant und 1. Oct. 1758 Rittmeister. Im 7jährigen Kriege zeichnete er sich mehrmals aus. In der Schlacht bei Kunersdorf (unweit Frankfurt an der Oder) am 12. August 1759 (und nicht am 12. Mai, wie das Oesterr. Militär-Konvers.-Lexikon II. Bd. S. 668 angibt) wurde das Regiment zur Verfolgung des Feindes beordert und stieß auf ein feindliches Bataillon, welches den muthigsten Widerstand leistete. G. beschloß durch Selbstaufopferung seinen Gefährten den Weg zur Oeffnung des Quaree’s und zur weiteren Verfolgung des Feindes zu bahnen. Bei einem neuen Angriffe stürzte er sich auf die Gewehre, drückte mehrere Mann nieder, brachte Unordnung in’s Quarree, welches nun ganz gesprengt und wobei ein großer Theil der feindlichen Truppe gefangen wurde. G. selbst ging merkwürdigerweise lebend aus dem Kampfe hervor. Für ferne Heldenthat wurde er in der V. Promotion (23. Jän. 1760) mit dem Ritterkreuze des Mar. Theresien-Ordens geschmückt. Er nahm noch an allen ferneren Ereignissen dieses Krieges Theil und bewies ebensoviel Geschick als Muth beim Recognosciren und Kundschafteinholen, wozu er von dem Feldmarschall- Hirtenfeld (J. Dr.), Der Militär-Maria-Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei) S. 112 und 1729. – Oestr. Militär-Konversations-Lexikon. Herausgeg. von Hirtenfeld u. Dr. Meynert (Wien 1851) II. Bd. S. 668 [erscheint in beiden irrig als Geißler und Geissler, während er sich selbst mit einfachem s (Geisler) schrieb]. – Freiherrnstands-Diplom vom 21. März 1761. – Wappen. Gevierteter Schild mit Herzschild. Der Herzschild ist quer abgetheilt; oben in Schwarz drei im Triangel gestellte sechseckige goldene Sterne; unten in Roth ein aus grünem Boden sich erhebender Rosenstock mit fünf weißen Rosen. Der Hauptschild: 1 und 4 in Blau ein goldener Löwe mit offenem Rachen, roth ausgeschlagener Zunge und gewundenem Schweif, in der vorgehaltenen rechten Pranke hält er einen entblösten Säbel, an dessen Spitze ein Menschenkopf steckt. 2 und 3 in Silber ein einwärtsschauender schwarzer einköpfiger Adler mit [127] rother ausgeschlagener Zunge, ausgebreiteten Flügeln und von sich gestreckten Krallen. Den Schild bedeckt die Freiherrnkrone mit drei gekrönten Helmen, auf deren erstem der schwarze Adler des Hauptschildes, dem mittleren der goldene Löwe desselben, dem letzten zwischen zwei schwarz u. roth getheilten Büffelhörnern der Rosenstock des Herzschildes.