BLKÖ:Freindaller, Franz Seraph Joseph

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Freier, Heinrich
Band: 4 (1858), ab Seite: 349. (Quelle)
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Freindaller, Franz Seraph Joseph (Chorherr von St. Florian und Theolog, geb. zu Ybbs in Niederösterreich 2. Febr. 1753, gest. 25. Dec. 1825). Studirte an den Gymnasien zu Krems und Linz, Theologie in Wien, wo er auch die theolog. Doctorswürde erhielt. Schon 1770 war er in’s regul. Chorherrnstift St. Florian eingetreten und wurde 1776 zum Priester geweiht. Nachdem er im J. 1777 als Cooperator gedient, kehrte er in’s Stift zurück, um daselbst geistliche Beredsamkeit zu lehren. 1782 übernahm er noch die Lehrkanzel der Theologie. Als 1784 die häuslichen Studien in den geistl. Genossenschaften aufhörten, bekam F. die Pfarre Regau. Nachdem er mehrere Pfarren gewechselt, ging er im Auftrage seines Ordens im Jahre 1793 nach Wien, um für eine der theologischen Lehrkanzeln in Wien, welche ausgeschrieben waren, sich zu bewerben; er erhielt jene der Dogmatik, womit er noch das akademische Predigtamt und die Direction der Clerikaljugend seines Stiftes verband. 1803 erhielt er über sein Ansuchen die erledigte Stiftspfarre Niederwaldkirchen, 1806 die Pfarre in Vöcklabruck, mit welcher er als damaliger bairischer Unterthan seit Sept. 1811 das Distriktsschul-Inspectorat und seit Mai 1812 das Decanat im Landgerichte Vöcklabruck antrat. F. war ein vortrefflicher Redner und seine Kanzelvorträge sind theils einzeln, theils in Sammlungen gedruckt erschienen. Außerdem erschienen von ihm folgende Schriften: „Animadversiones in libellum cui titulus: recensio critica dissertat. de Rosario a Linciesibus theologis editae“ (Linz 1805); – „Caji Romani Presbyteri (uti videtur) fragmentum acephalum de canone divinorum novi foederis librorum …“ (Linz 1803), – „Handbuch der gleichförmigen Eintheilung des sechswöchentlichen in den kais, österr. Staaten beim Uebertritt zu einer tolerirten Confession gesetzlich vorgeschriebenen Religionsunterrichtes“ (Linz 1813); – „Denkschrift auf Georg Lehberg zu Linz“ (Linz 1809); – „Vertraute Reden an junge Diener der Kirche“ (Salzburg 1817, gr. 8°.). – Ferner gab er seit 1802 die „Theologisch-praktische Linzer Monatschrift“, 11 Jahrgänge (Salzburg und Linz 1802–12) heraus, welche gediegene Zeitschrift 4 Auflagen erlebte; auch erschien darüber ein „Alphabet. Verzeichniss aller darin enthaltenen Aufsätze und Abhandlungen“ (Ebenda 1828); von 1813–1821 setzte er sie unter dem Titel: „Quartalschrift für katholische Geistliche“ fort. F. erhielt in Anerkennung seiner Verdienste von Kaiser Franz die große goldene Ehrenmedaille sammt Kette, und von seinem Bischof die Würde eines wirkl. Consistorialrathes. Er starb im hohen Alter von 72 Jahren.

Oestr. Nat.-Encyklopädie (von Gräffer und Czikann), (Wien 1835) II. Bd. S. 203. – Kayser (Christian Gottlob), Vollständiges Bücher-Lexikon (Leipzig 1834, Schumann, 4°.) II. Bd. S. 259 und IV. Bd. S. 134 [zählt sämmtliche Werke F.’s auf].