Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Faigel, Paul
Band: 4 (1858), ab Seite: 133. (Quelle)
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Fahrbach, Joseph (Flötenvirtuos, geb. zu Wien 25. August 1804). Sohn mittelloser Eltern. Bildete seine vorwaltende musikalische Anlage fleißig aus und brachte es namentlich im Spiele der Flöte [134] zur Virtuosität. Er wurde in Folge dessen als Flötist bei dem kais. Hofoperntheater in Wien angestellt. Meister seines Instruments hat er auch mehreres für dasselbe componirt. Vor Allem schrieb er mehrere Schulen u. z. für die Oboe (op. 27), dann für die Flöte „Wiener Flötenschule“; unter seinen Compositionen befinden sich Walzer, Polka’s, Mazurka’s, dann mehrere Sammelwerke als „Feuilleton musical“ (op. 20), eine Sammlung leichter Compositionen für die Flöte über die beliebtesten Motive neuerer Opern, 22 Nummern; – eine „Revue théâtrale“ (op. 15), eine Sammlung Fantasien über gleiche Motive, 40 Nrn.; – der „Musikalische Telegraph“ (op. 21), eine Sammlung von Potpourris für Flöte, Clarinett, Oboe und Fagott, 24 Nummern u. m. a. – Philipp[WS 1] (Walzercompositeur, geb. um das Jahr 1818). Einer der beliebtesten Tanz-Compositeure der Gegenwart in der Residenz, der schon eine große Menge Compositionen geliefert. Die Zahl derselben übersteigt 150: sie sind leicht und zum Tanze einladend componirt. Auch hat er sich im ernsten Style, als in Kirchenmusik und in der Oper versucht. Eine der letzteren: „Das Schwert der Könige“ in 3 Acten, Text von Elmar, wurde Mitte August 1845 im Josephstädter Theater in Wien gegeben, ohne durchzudringen. Auch ist er als Schriftsteller in seinem Fache aufgetreten und hat in August Schmidts „Allg. Musik-Zeitung“ mehrere rationelle Aufsätze veröffentlicht, als: „Ueber die Böhm’sche[WS 2] und Ziegler’sche Flöte“ (1845, S. 69); – „Ueber die Verfassung eines Harmonie-Lehrbuchs“ (Eb. S. 202); – „Reorganisation der österreichischen Militärmusik“ (Eb. S. 405 u. 413), welche Manches angeregt und zu Verbesserungen geführt haben. Fahrbach spielt mit seiner Capelle oft an öffentlichen Belustigungsorten der Residenz; sein Orchester ist vortrefflich geschult und sehr beliebt. Seit mehreren Jahren bekleidet F. die Stelle eines Militärcapellmeisters in der kaiserl. Armee.

Ueber Joseph: Schilling (G. Dr.), Das musikalische Europa (Speyer 1842, F. C. Neidhard, gr. 8°.) S. 89. – Allg. Wiener Musik-Zeitung, herausg. von Aug. Schmidt (Wien, 4°.) 1842, . Nr. 102. – Catalogo delle opere pubblicate dall’ I. R. Stabilimento nazion. priv. di Tito di Giov. Ricordi in Milano (Mailand 1855, Lex. 8°.) I. Bd. S. 8, 509, 571, 604, 642, 643, 654, 663, 664, 666, 672, 673, 678, 681. – Ueber Philipp: TritschTratsch (ein Wiener Carricaturen-Blatt, 4°.) 1858, Nr. 8, S. 61: „Wiener bekannte Persönlichkeiten. V.“ – Allgem. Wiener Musik-Zeitung, herausgeg. von August Schmidt, 1845, Nr. 99, S. 394. – Ebenda, Nr. 126, S. 504: „Miscelle.“ – Catalogo (wie oben) S. 338, 548, 735, 736, 737. – Allg. Theater-Zeitung von Ad. Bäuerle 1840, Nr. 133, S. 562. – Porträt. Unterschrift: Philipp Fahrbach, Musikdirector u. Tanzcomponist (lith. von Kaiser. Wien, Witzendorf, Fol.).

Anmerkungen (Wikisource)