BLKÖ:Eliatscheck von Siebenburg, Wenzel Freiherr

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 4 (1858), ab Seite: 22. (Quelle)
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Eliatscheck von Siebenburg, Wenzel Freiherr (Feldmarschall-Lieutenant, geb. zu Hermannstadt in Siebenbürgen um das J. 1780). Trat am 15. Juni 1796 als Gemeiner in kais. Kriegsdienste, wurde am 1. Sept. 1805 Fähnrich, noch im näml. Jahre (3. Dec.) wegen besonderer Tapferkeit bei Austerlitz Unterlieuten., am 1. März 1809 Oberlieutenant und außer Tour am 23. Mai 1809 für sein wackeres Verhalten auf dem Schlachtfelde Hauptmann. In dieser Eigenschaft zeichnete er sich in den Schlachten und Gefechten bei Landshut, Ebelsberg, Aspern, Wagram, Korneuburg, Znaim aus, im J. 1813 bei Dresden, wo er sich besonders hervorthat, dann bei Augustenburg, Kösen u. Hochheim, 1814 bei Bar sur Aube, bei Brienne, Arcis sur Aube und 1815 bei Gex, überall glänzende Beweise persönlichen Muthes gebend. 1821 war er in Piemont und 1824 auf 1825 in Neapel. Am 6. März 1828 rückte er zum Major, am 20. Febr. 1832 zum Oberst, am 7. Mai 1838 zum Generalmajor, am 27. Jänner 1849 zum Feldmarschall-Lieutenant vor. Seit 1838 befand er sich in Tyrol und im denkwürdigen Jahre 1848 mußte er, obgleich er mehrmal bat zur Armee einrücken zu dürfen, in Innsbruck bleiben; denn Männer seiner Art waren in jenen Tagen der Aufregung auf Posten, wie er ihn eben bekleidete, auch am rechten Platze. E. hat unter vier Monarchen, Leopold, Franz, Ferdinand und Franz Joseph gedient. Seine Waffenthaten, beginnend mit der Belagerung von Belgrad, welcher er als Knabe beigewohnt, umfassen 11 große Feldzüge, in denen er persönlich in den Schlachten, Treffen, Belagerungen und Stürmen von Waldsee, Elzach, Waldkirch, Hüningen, Ostrach, Stockach, am Luziensteige, in Graubünden, an der Zollbrücke bei Mayenfeld, bei Neffels und Molio, auf dem Ursulaberg in der Schweiz und der Blockade zu Braunau beiwohnte. Für seine Verdienste erhielt E. am 11. Aug. 1834 den Adelstand, später den Orden der eisernen Krone der II. Classe und 1851 den Freiherrnstand. Die Innsbrucker ehrten den wackeren Krieger am 1. Mai 1849 durch Verleihung des Ehrenbürgerrechtes, und am 23. August 1849 überreichten ihm die Nationalgarde, das Bürgercorps, vereint mit der Wiltauer Schützencompagnie einen prachtvollen Silberaufsatz mit Emblemen und Inschriften als Ehrengabe in dankbarer Anerkennung seines jahrelangen ausgezeichneten Wirkens in ihrem Kreise.

Soldatenfreund (östr. Zeitung) 1850, Nr. 75, S. 335 [mit vielen irrigen, im Obigen berichtigten Angaben]. – Tyroler Schützen-Zeitung 1850, in den Nrn. des Monates Juni. – Freiherrnstands-Diplom vom 19. April 1851. – Wappen. Ein von Roth und Silber gevierteter Schild mit Mittelschild. Dieser ist von Silber und Roth in die Länge getheilt und in demselben erscheinen zwei in Form eines Andreaskreuzes gelegt aufrecht gestellte [23] blanke Schwerter mit goldenen Griffen, das obere rechte und untere linke rothe Feld durchzieht ein silberner rechter Schrägebalken, das obere linke Silberfeld eine hölzerne Brücke auf zwei Jochpfählen, hinter welcher ein rother Adler mit ausgeschlagener rother Zunge schwebt. Im unteren rechten Silberfelde erscheinen 7 rothe, je mit zwei Zinnen versehene Thürmchen in drei Reihen, oben und unten zu zwei, in der Mitte drei gestellt. Auf der Freiherrnkrone des Schildes erheben sich drei gekrönte Helme, der mittlere in’s Visir gestellt, die beiden andern einwärtsgekehrt. Auf der Krone des mittleren Helmes stehen zwischen zwei mit den Mundlöchern auswärtsgekehrten, in Silber und Roth abwechselnd quergetheilten Büffelshörnern zwei den im Herzschilde ähnliche Schwerter. Auf den Kronen der beiden andern Helme aber ragen je zwei hintereinandergestellte, mit den Sachsen einwärtsgekehrte Adlersflügel, der vordere roth, der hintere silbern. Der vordere Flügel des rechten Helmes ist von einem Stern durchbrochen und jenen des linken Helms durchzieht, ein dem im Schilde dargestellter ähnlicher Schrägebalken. Schildhalter: Zur Rechten ein schwarzer Adler, zur Linken ein goldener Löwe, beide auswärts sehend, mit ausgeschlagener rother Zunge. Ersterer mit der linken Klaue, Letzterer mit beiden Vorderpranken den Schild umfassend, und beide auf einer Arabeskenverzierung aufrecht stehend.