BLKÖ:Donner, Matthäus
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 3 (1858), ab Seite: 369. (Quelle) | |||
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Vorigen. Kam wie dieser auch nach Heiligenkreuz, wo ihm die Anfangsgründe des Zeichnens beigebracht wurden. Als Georg Raphael nach Wien gegangen war in der Hoffnung, daselbst Arbeit bei der Karlskirche zu erhalten (s. d.), zog er auch seine beiden Brüder Matthäus und Sebastian dahin. Matthäus widmete sich der Stampelschneidekunst, bildete sich auf der kaiserl. Kunstakademie darin aus und brachte es zu seltener Vollkommenheit. Im J. 1740 erhielt er die Professur der Bildhauerkunst an der Akademie und wurde einige Jahre später Münz-Graveur-Scolaren-Director und Obermünzeisenschneider mit einem Gehalte von 1500 fl. In dieser Stelle blieb er bis an seinen Tod, von seiner kinderlosen Gattin Franciska und seinem Bruder Sebastian (siehe unten) überlebt. Matthäus wurde in der äußern Gruft bei St. Stephan bestattet. Sein Medaillenwerk beläuft sich auf zwanzig Nummern, alle von geistreicher Erfindung und streng correkter Zeichnung in Stahl ausgeführt, mit meisterhafter Technik. Jedes einzelne Werk trägt sein Monogramm MD, M. D. oder seinen vollen Namen. Im vorzüglichen Rufe stehen: „Die Salvatormedaille“, nach deren Stämpel der Wiener Magistrat noch jetzt die Medaillen zu 10 bis 12 Dukaten ausprägen läßt; – „Denkmünze auf die Krönung Franz I., römischen Kaisers“; [370] – „Medaille auf den Bau der Universität in Wien“, mit dem Bilde Franz I. und Maria Theresia’s; – „Die Schaumünze auf Kaiser Karl’s VI. Witwe Elisabeth Christine von Braunschweig-Wolfenbüttel“, im hohen Relief gehalten, ein Meisterstück der Stämpelschneidekunst. – Sebastian (Stämpelschneider, auch geb. zu Ende des 17. Jahrhunderts, gest. in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts). Bruder des Vorigen und Georg Raphaels, war k. k. erster Münz-Graveur zu Kremnitz und in seiner Kunst sehr geschickt.
Donner, Matthäus (Stämpelschneider, geb. zu Eßlingen im Marchfelde 1699, gest. zu Wien 26. Aug. 1756). Jüngerer Bruder des- Frankl (L. A. Dr.), Sonntagsblätter (Wien 1813) II. Jahrg. S. 179: „Ueber die Salvators-Medaille der Stadt Wien“ von Franz Tschischka. [Anläßlich dieser Medaille, deren Stämpel Matthäus Donner geschnitten, werden nähere Daten über dessen Leben mitgetheilt.] – Nagler (G. K. Dr.), Neues allg. Künstler-Lexikon (München 1835 u. f., 8°.) III. Bd. S. 447 [nennt ihn, wie auch Pillwein, irrig Mathias, da er sich doch wie Tschischka berichtet, eigenhändig Matthäus unterschrieb; auch meldet er von ihm: dieser Künstler lebte noch 1763; überhaupt enthalten die Artikel über die Künstler Donner in diesem Lexikon viele Unrichtigkeiten]. – Porträt. Unterschrift: Math. Donner. P. Troger del. Geyser fec. aqu. fort.