BLKÖ:Dalmistro, Angelo

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Dal’Ongaro, Franz
Band: 3 (1858), ab Seite: 135. (Quelle)
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Dalmistro, Angelo (Schriftsteller, geb. auf der Insel Murano bei Venedig 1754, gest. 28. Febr. 1839). Trat, 15 Jahre alt, in den geistlichen Stand, setzte seine Studien fort und trieb Privatunterricht, bis er 1788 zum Professor der schönen Literatur am Patriarchenseminar zu Venedig ernannt wurde. Später berief ihn die Familie der Grafen Manin als Erzpriester der Pfarre Maser, worauf er 1805 die Pfarrei von Martellago und zuletzt jene von Montebelluno mit der Erzpriestersstelle von [136] delle Coste übernahm. Im J. 1808 ernannte ihn Papst Pius VII. zum apostolischen Protonotar; aber D. in seiner übergroßen Bescheidenheit bediente sich weder des Titels noch der ihm gebührenden Insignien und, wenige Freunde ausgenommen, hatte Niemand von diesem Zeichen ehrenvoller Huld des h. Vaters die geringste Kenntniß. Seit früher Zeit beschäftigte sich D. mit literarischen und poetischen Arbeiten. Gaspare Gozzi (s. d.) war sein Vorbild und mit der Unterstützung von Francesco Pesaro gab er auch Gozzi’s „Opere in verso et in prosa“, 12 Bde. (Venedig 1794–1808, Palese, 8°.) heraus, zu denen er später noch dessen „Lettere famigliari“, 2 Bde. (ebenda) hinzufügte. Im hohen Alter bereits veranstaltete er eine neue vollständigere Ausgabe dieses seines Lieblingsschriftstellers (Padua, tipi della Minerva), schickte dieser Ausgabe Gozzi’s Leben voraus und begleitete sie überhaupt mit mehreren erläuternden Abhandlungen. Ferner erschienen von ihm per Nozze Michiel-Pisania: „Lettere di Seneca tradotte da Annibale Caro“. Diese Briefe entnahm er einem ihm von dem Paduaner Bibliothecar Ab. Dan. Francesconi geschenkten Codex, den dieser in Rom aufgefunden hatte. Eine treffliche Auswahl der Originalarbeiten D.’s hat nach dessen Tode der Vicebibliothekar der „Marciana“ Giovanni Veludo gesammelt und unter dem Titel: „Scelta di poesie e prose edite ed inedite“ 3 Bde. (Venedig 1840, 16°.) herausgegeben. Sie enthalten Elogen, Reden, Biographien, Novellen u. Dichtungen. Unter D.’s Elogen sind zu nennen eines auf den Cardinal Pier’ Antonio Zorzi, ein zweites auf Pietro da Canal, ein drittes auf Merlino Coccaj. Unter seinen poetischen Arbeiten sind anzuführen: die italienische Uebersetzung der lateinischen Satire über das Cölibat des Abbate Ubaldo Bregolini (Venedig 1791, Zatto); ferner per Nozze Michiel-Pisania: „Veglio d’Imeneo“ und das komische Gedicht „Esopo“ in ottave rime. – D. war Mitglied der Arcadier von Rom, der Ateneen von Venedig und Treviso und mehreren anderen wissenschaftlichen Gesellschaften.

Esercitazioni scientifiche e letterarie dell’ Ateneo Veneto. Vol. VI Fasc. 1 (Venedig 1847, tip. di Giov. Cecchini) S. 103. (Von Dr. Fr. Beltrame.) – Dandolo (Girolamo), La caduta della repubblica di Venezia ed i suoi ultimi cinquant’ anni. Studii storici (Venedig 1856, Naratovich, 8°.) S. 239.