BLKÖ:Dönhoff, Friedrich Ludwig Graf von

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Döme, Karl
Band: 3 (1858), ab Seite: 344. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
Karl Friedrich Ludwig von Dönhoff in der Wikipedia
Karl Friedrich Ludwig von Dönhoff in Wikidata
GND-Eintrag: 135942330, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Dönhoff, Friedrich Ludwig Graf von|3|344|}}

Dönhoff, Friedrich Ludwig Graf von (General-Major und Ritter des Mar. Theresienordens, geb. in Preußisch-Lithauen 10. Febr. 1724, gest. im Felde 19. Juni 1778). Ist der zweite Sohn des königl. preuß. General-Lieutenants Alexander Graf Dönhoff (geb. 9. Febr. 1683, gest. 9. Oct. 1742) des Stifters der dritten – katholischen – Linie Dönhoff-Beinunnen (und nicht wie sie in Hirtenfelds „Militär Conversations-Lexikon“ genannt wird Bapmühnen), welche sich in Tyrol ansässig gemacht, aber schon im zweiten Gliede mit dem Grafen Ludwig Nikolaus (geb. 9. Sept. 1769, gest. 23. Nov. 1838) im Mannsstamme erloschen ist. Graf Friedrich Ludwig nahm zuerst Dienste in seinem Vaterlande. Später verließ er dieselben und wurde (1755) Hauptmann im Brooder Grenz-Regimente, zu Anfang des siebenjährigen Krieges Major im Regimente. Im Juli 1759 schlug er mit seinem Bataillon bei Friedland eine starke feindliche Abtheilung siegreich zurück, nahm den Obersten Lüderitz, 7 Officiere und 146 Mann gefangen. Einige Tage später (21. Juli), warf er den Feind bei Konradswalde und wurde für sein ausgezeichnetes Verhalten Oberstlieutenant im Regimente. 1760 griff er bei der Belagerung von Dresden mehrere Male preußische Convois auf, fügte dadurch dem Feinde empfindlichen Schaden zu und gab auch noch sonst bei vielen Gelegenheiten glänzende Beweise seiner Tapferkeit. Im Februar 1761 wurde er Oberst des Regts. und that sich als solcher neuerdings öfter hervor, insbesondere am 27. Juni 1762, als es ihm gelang, bei Gebernitz das Freibataillon Quintus Icilius zu zersprengen. Die Belohnung für seine Waffenthaten war das Ritterkreuz des Mar. Theresienordens, welches ihm bei der 6. Promotion (22. Dec. 1761) zu Theil wurde. Im J. 1770 rückte D. zum Generalmajor vor, als welcher er im bairischen Erbfolgekriege am 19. Juni 1778 bei den Vorposten den Tod der Ehre starb. Im kleinen Kriege – namentlich bei Ueberfällen, Transportwegnahmen, Vorpostengefechten war Graf Dönhoff ausgezeichnet, in seinen Operationen stets glücklich und verdankt man ihm zweckentsprechende Einführungen und Verbesserungen.

Hirtenfeld (J. Dr.), Der Militär Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei) S. 126. – Oestr. Militär-Konversations-Lexikon. Herausg. von Hirtenfeld u. Dr. Meynert (Wien 1851) II. Bd. S. 94. – [Kneschke (Ernst Heinrich Prof. Dr.) Deutsche Grafenhäuser der Gegenwart (Leipzig 1854, Weigel, gr. 8°.) I. Bd. S. 199. – Gegenwärtiger Stand der Familie. Die Tyrolische Linie dieses Geschlechts Dönhoff-Beinunnen ist – wie oben bemerkt – im Mannsstamm erloschen. Nach dem als k. k. Major (1838) verstorbenen Grafen Ludwig Nikolaus blieb dessen Witwe zurück: Maria Antonia geb. Reichsgräfin von Thurn-Valsassina und Taxis (geb. 21. Juni 1778) und drei Töchter dieser Ehe: Gräfin Philippine (geb. 4. Nov. 1803); – Gräfin Antonie (geb. 1. Juni 1806), Sternkreuz-Ordensdame, vermält (seit 14. Mai 1832) [345] mit Hermann Grafen Sternberg, k. k. Kämmerer und Major in der Armee, Witwe; – und Gräfin Ludovica (geb. 12. Juni 1807). – Wappen: Im silbernen Schilde der abgerissene rechtssehende Kopf eines schwarzen Ebers mit aufrechter Bewehrung. Den Schild deckt die Grafenkrone, auf der sich ein in’s Visir gestellter gekrönter Helm erhebt, aus dem ein rechtssehender Eber hervorwächst, welcher von unten herauf durch die Kehle von zwei goldenen Picken, die oben herausstehen, im Andreaskreuze durchstochen ist.