BLKÖ:Campana Ritter von Splügenberg, Anton

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Nächster>>>
Campi, Antonia
Band: 2 (1857), ab Seite: 246. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Anton Campana von Splügenberg in Wikidata
GND-Eintrag: 139402128, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Campana Ritter von Splügenberg, Anton|2|246|}}

Campana Ritter von Splügenberg, Anton (General-Major, Director des militär.-geogr. Institutes in Wien, geb. zu Portici im Neapolitanischen 1776, gest. zu Wien 28. Febr. 1841). Nachdem er zuerst im Vaterlande gedient und durch seine tüchtige Bildung als Ingenieur schnelle Carrière gemacht hatte, trat er 1800 in französische Dienste, u. z. beim Geniecorps. Nach der Erhebung Italiens zum Königreiche ward er in das Geographen-Ingenieurcorps zu Mailand übersetzt, 1804 Mappirungs- Director, 1805 Director des Kriegsdepots, 1809 Escadronschef, 1813 Major und Oberstlieutenant. Als Director des geograph. Institutes hob er dasselbe zu seiner heutigen Vollendung und Wichtigkeit, und als im Jahre 1814 das lombard.-venet. Königreich an Oesterreich kam, ward er auf seinem Posten verbleibend in kaiserl. östr. Dienste übernommen. 1815 trat er in den Generalstab, 1817 an die Spitze der in der Lombardei aufgestellten Militär-Mappirungsabtheilung und leistete die wichtigsten Dienste. Von 1818–1825 leitete er den Bau der berühmten Straße über den Splügen. 1820 ward ihm der Orden der eisernen Krone III. Classe und in Folge dessen der Ritterstand zu Theil. 1828 ward er Oberst, 1834 GM. Im J. 1839 wurde das geogr. Institut von Mailand nach Wien verlegt und auch C. mit demselben dahin übersetzt, wo er starb. Seine meisterhaft ausgeführten Landkarten sind folgende: „Das lombardisch-venetianische Königreich“, in 4 Blättern; – „Die europäische Türkei“; – „Die Administrativkarte vom Königreiche Italien“; – „Die Administrativkarte von Illyrien“; – „Das Königreich Etrurien und Fürstenthum Lucca“; – „Ober-Italien nach Bacler d’Able“; – Die grosse Karte des lombardisch-venetianischen Königreichs in 47 Blättern“; – „Das Herzogthum Parma, Piacenza und Guastalla“; – „Das Herzogthum Modena“; – „Die Umgebungen von Mailand“ [247] (besonders ausgezeichnet); – „Post- und Marschkarte von Italien“; – „Strassenkarte der westlichen Alpen“; – Seekarten: „Hydrographische Uebersichtskarte“; – Karte zum Werke: „Portolano über die Schifffahrt“; – Straßenkarten: „Oesterreich ob und unter der Enns“; – „Die Lombardei“; – „Venedig“. – Endlich schrieb er: „Hannibals Feldzüge in Italien“; – „Geodetische und astronomische Messungen, ausgeführt in Piemont und Savoyen“ u. m. a.

Oestr. Militär-Konversations-Lexikon. Herausg. von J. Hirtenfeld und Dr. Meynert (Wien 1851) I. Bd. S. 610.