BLKÖ:Call von Kulmbach, Karl Freiherr

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Calegari, Anton
Band: 2 (1857), ab Seite: 241. (Quelle)
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Call von Kulmbach, Karl Freiherr, früher von Rosenberg und Wiesenthain (k. k. Oberst, Ritter des Mar. Theresienordens, geb. zu Eppan in Tyrol 1771, gest. zu Wien 9. Dec. 1848). Der Sohn eines Bozener Handelsmannes, trat er 1790 als Expropriis-Cadet in das Inf.-Regmt. Wallis Nr. 29 und ward 1795 Unterlieutenant. Nachdem er die Feldzüge in Deutschland mitgemacht hatte, 1797 zum Oberlieutenant im General-Quartiermeisterstab und 1799 zum Hauptmann befördert worden war, zeichnete er sich im letztern Jahre beim Angriffe auf den Gotthardsberg so aus, daß Oberst Graf St. Julien ihn als jenen bezeichnete, der zum Siege wesentlich beigetragen und überdies viele Gefangene eingebracht hat. Im J. 1805 focht er in Italien und zeichnete sich bei Caldiero aus, wonach er mit Beibehaltung seines Charakters quittirte. 1808 zum Major der böhmischen Landwehr ernannt, kam er als solcher zum Gen.-Quartiermeisterstab, quittirte 1810 wieder, ward 1812 wieder beim Inf. Reg. Lusignan eingetheilt und zeichnete sich 1813 in den Schlachten bei Kulm und Dresden rühmlichst aus. In der Schlacht bei Leipzig, wo er einen kühnen erfolgreichen Bajonettangriff machte, erwarb er sich das Theresienkreuz, das ihm Kaiser Franz mit Handbillet und ohne Capitelbeschluß zuerkannte. 1815 quittirte er zum dritten Male als Major. Er erhielt für seine militärischen Verdienste viele auswärtige Orden, und im J. 1835 noch den Oberstcharakter ad honores. Die letzten Tage verlebte er zu Wien, nicht ganz geschützt vor Mangel, vielleicht eine Folge seines etwas zu schroffen Charakters.

Oestr. Militär-Konversations.-Lexikon. Herausg. von Hirtenfeld und Dr. Meynert (Wien 1851) I. Bd. S. 601.