Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Campiuti, Anton
Band: 14 (1865), ab Seite: 412. (Quelle)
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Caffi, Franz (Musikgelehrter, geb. zu Venedig um das Jahr 1786). Wählte die gelehrte Laufbahn, beendete an der Hochschule zu Padua die juridischen Studien und trat dann im Justizfache in den Staatsdienst. In demselben erlangte er stufenweise im Jahre 1827 die Stelle eines Rathes am Appellationsgerichtshofe zu Mailand. Nachdem er ausgedient, trat er in den Ruhestand über, zog sich in seine Vaterstadt Venedig zurück und lebte dort ausschließlich seinen musikgeschichtlichen Arbeiten, denen er seit Jahren bereits die Muße, welche ihm sein amtlicher Beruf ließ, gewidmet hatte. Vornehmlich war es die Geschichte des Orchesters der ehemaligen Dogencapelle zu St. Marcus in Venedig, über welche er seit Jahren Materialien sammelte und als Ergebniß von deren Studien seine „Storia della musica sacra nella già capella ducale di San Marco in Venezia dal 1318 al 1797“, 2 Bde. (Venedig 1854 und 1855, 8°., mit mehreren Bildnissen) zu betrachten ist. Es ist dieß ein für die Geschichte der Kirchenmusik in Italien überhaupt und in Venedig insbesondere höchst schätzbares Werk. Außerdem veröffentlichte C. noch mehrere kleinere Monographien über Furlanetto, Zarlino und Andere, welche jedoch nur als Vorläufer seiner eben erwähnten größeren Arbeit anzusehen und, wenn Herausgeber dieses Lexikons nicht irrt, in derselben enthalten, oder doch verarbeitet sind.

Universal-Lexikon der Tonkunst. Angefangen von Dr. Julius Schladebach, fortgesetzt von Eduard Bernsdorf (Dresden, R. Schäfer, gr. 8°.) Nachtrag S. 96.