Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 2 (1857), ab Seite: 96. (Quelle)
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Bottazzi, Franz (Schriftsteller, geb. im Mailändischen um das Jahr 1770). Erhielt eine classische Bildung und sein Lieblingsschriftsteller war Virgil, den er fast ganz wörtlich aus dem Gedächtnisse aufsagen konnte. Er selbst schrieb lateinische Gedichte, welche im Style an sein Vorbild erinnerten. Da schrieb Monti das bekannte Huldigungsgedicht an Bonaparte unter dem Titel: „Il Bardo della Selva nera“. Bottazzi, der dem Dichter und zugleich dem gefeierten Helden des Tages seine Huldigung darbringen wollte, übersetzte Monti’s italienisches Gedicht in lateinische Hexameter, welche Uebersetzung ihm ganz vortrefflich gelang. Der Vicekönig Eugen Beauharnais verlangte, daß B.’s Uebersetzung auf Kosten des Staates und zwar in Großfolio und mit prachtvoller Ausstattung gedruckt werde. So geschah es auch und das Gedicht erschien unter dem Titel: „Bardus Hercyniae, poema Vincentii Monti a Francisco Bottazzi epicis latinis interpretatum“ (Mediolani per Cairum et Socium MDCCCVII). Neben einer bedeutenden Belohnung in Geld, welche Beauharnais B. übergeben ließ, erhielt er noch die Lehrkanzel der Logik an der Brera zu Mailand. Doch für dieses Amt wenig geeignet, erhielt er später im Ministerium der Finanzen eine ganz kleine Stelle. Als Napoleon im J. 1814 gestürzt wurde, verlor B. auch diese.

Biographie des hommes vivants (Paris 1816, Michaud, 8°.) I. Bd. S. 423.