BLKÖ:Boscovich, Bartholomäus

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Bosa, Antonio
Band: 2 (1857), ab Seite: 81. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Bartholomäus Boscovich in Wikidata
GND-Eintrag: {{{GND}}}, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Boscovich, Bartholomäus|2|81|}}

Boscovich, Bartholomäus (Dichter und Priester der Ges. Jesu, geb. zu Ragusa 1700, gest. zu Recanati 1770). Ist ein Bruder des berühmten Roger Joseph (siehe den folg.), studirte zu Perugia, später mathematische Wissenschaften im Collegio romano; er bekleidete die Stelle eines Poenitentiarius des h. Petrus. Er besaß große Kenntnisse in [82] der alten und neuen Geschichte aller Völker, und einen ästhetisch gebildeten Geschmack. In den lateinischen Gedichten der römischen Arcadier befinden sich auch von ihm zwei egloghe pastorali, und die zu Padua bei Comino erschienenen Elegien des Dichters Rosi enthalten auch Elegien von B., von denen Fabroni schreibt: „Daß sie in Eleganz des Styls und in Erhabenheit der Gedanken den Elegien des Properz gleichen“. Seine Bescheidenheit war dabei so groß, daß er aus Besorgniß, seine poetischen Arbeiten könnten eines Tages gedruckt werden, alle verbrannte, worunter sich sehr anmuthige „egloghe pescatorie“ befanden.Anna, Schwester des Vorigen, besaß ein schönes poetisches Talent; im J. 1758 gab sie bei Storti ein größeres und von Kennern gepriesenes idyllisches Gedicht in serbisch-illyrischer Sprache heraus, unter dem Titel: „Razgovor pastirski vrhu porodjenia Isukrstova“, d. i. „Ein Hirtengespräch über die Geburt Christi.“ Ungedruckt blieben mehrere heilige und religiöse Canzonen.Peter (geb. zu Ragusa 1705, gest. 1727), Bruder der Vorgenannten, besaß ausgezeichnete Kenntnisse in Sprachen und mathematischen Wissenschaften. Treffliches leistete er als slavischer Poet und übersetzte zwei Heroiden des „Ovid“ u. den „Cid“ von Corneille, die aber nicht gedruckt erschienen. Veröffentlicht wurden nur seine „Canzoni per le sacre Missioni illiriche“ (Venedig 1729, A. Bortoli).

Gliubich di Città vecchia (Simeone Ab.), Dizionario biografico degli uomini illustri della Dalmazia (Vienna 1856, Lechner, und Zara, Battara e Abelich) S. 59.