BLKÖ:Bojer, Wenzeslaus
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 2 (1857), ab Seite: 27. (Quelle) | |||
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Sieber von Prag, von Kaiser Franz zu Hilsenbergs Begleiter ernannt, eine Reise nach den östlichen Küstenländern Afrika’s, um naturhistorische Objecte zu sammeln. Von dort aus sandte er ein reiches Herbarium nach Wien, wofür er mit einer Pension und einer Verdienstmedaille belohnt wurde. Bojer besuchte nun noch die Mauritius-Inseln, Bourbon, Madagascar, die Sechellen, Amiranten-Inseln, Zanzibar u. a. Auf der Rückkehr von seiner Fahrt, auf welcher er eine große Menge Pflanzen und Thiere gesammelt, ließ er sich auf der Insel Mauritius nieder und bürgerte daselbst mehrere neue Pflanzenspecies [28] aus den Ländern ein, welche er besucht. Seine botanischen Arbeiten setzte er ununterbrochen fort. Er wurde dort Vice-Präsident und einer der Stifter der naturhistorischen Gesellschaft, Ehren- u. correspondirendes Mitglied vieler gelehrter Vereine in Europa. Von ihm erschien im Drucke: „Hortus Mauritianus ou Enumération des plantes exotiques et indigènes, qui croissent à l’île Maurice disposées d’apres la méthode naturelle“ (Maurice, impr. d’Aime Mamarot et Cpnie., 1837, 8°.), welches Werk das vollständigste ist, das über die Flora der Insel Mauritius besteht. Eine illustrirte botanische Monographie – der Gattung Mangifera – woran er arbeitete, soll nunmehr von seinen Freunden herausgegeben werden. Bojer war nicht nur ein ausgezeichneter Botaniker, sondern auch Geolog, Chemiker und Entomolog. Im Jahre 1855 richtete ein Insect von der Gattung der Bohrer in den Zuckerplantagen der Insel große Verheerungen an. Bojer wurde zum Präsidenten der Commission zur Untersuchung dieses Thieres ernannt und veröffentlichte im Dec. dess. Jahres eine Abhandlung über dieses Insect, das er als eine neue Art von Lepidoptera bezeichnete. Dies war B.’s letztes Werk. Ein Schlagfluß machte dem Leben des verdienten Naturforschers ein Ende.
Bojer, Wenzeslaus (Botaniker, geb. zu Prag 25. Sept. 1797, gest. auf der Insel Mauritius 4. Juni 1856). Im J. 1821 unternahm er mit einem zweiten Naturforscher Hilsenberg [gest. zu Madagascar 1824] auf Vorschlag des Professors- Louandre (Charles) et Bourquelot (Felix), La litterature française contemporaine 1827– 1844 (Paris 1846, Daguin) II. Bd. S. 178. – Oestr. Kais. Wiener-Zeitung 1856, Nr. 292, S. 3774 (nach dieser, welche ihre Mittheilung der allgemeinen Garten-Zeitung und diese einem englischen Blatte entnimmt, ist B. 1. Jänner 1800 in Prag geboren].