Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Bertoni, Ferdinand
Band: 1 (1856), ab Seite: 339. (Quelle)
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Bertoni, Gaspare (Stifter der Congregazione de’ sacerdoti, geb. (?), gest. 12. Juni 1853). Erhielt seine Erziehung im Oratorium delle Stimate, nach deren Vollendung er im J. 1810 daselbst zwei von dem Pfarrer [340] und Professor der Moral Nicolo Galvani errichtete Schulen in seine Leitung nahm. Das Oratorium delle Stimate nahm immer mehr und mehr zu, daß es sich endlich bis zur Höhe eines vollständigen Gymnasiums emporschwang. Bertoni und seine Collegen, ohne eine eigentliche Genossenschaft zu bilden, lebten anfänglich in Gemeinschaft, übten das Gelübde des Gehorsams und unterzogen sich in den vom Schulunterrichte freien Stunden der Uebung der geistlichen Pflichten. Nach und nach entwickelte sich der eigentliche Beruf der Congregation, sie hielt Missionen, unterrichtete in der Literatur und andern Wissenszweigen, hörte Beichte, hielt die geistlichen Uebungen mit Clerikern und Priestern, erklärte den Katechismus nicht blos in den Schulen, sondern wo sich die Gelegenheit darbot, stand Kranken und Sterbenden bei, verrichtete die heiligen Dienste in Gefängnissen und bei zum Tode Verurtheilten, überhaupt in allen Fällen, in denen sie dem Bischof in seiner Diöcese Beistand leisten konnte. Nach den Statuten der Congregation umfaßte dieselbe folgende Ordensregel: „Obsequi sice auxiliari Episcopi in iis, quibus pro temporum et aliarum circumstantiarum varietate indiget, quaerenti a Superiore Sodalitatis unum vel plures ad aliquod munus vel opus ipsi Sodalitati conveniens secundum ejus Constitutiones ac regulas dummodo persona vel personae aptae in Congregatione adsint judicio ejusdem Superioris.“ So unbedingt gehorchend, verrichteten ihre Mitglieder die Dienste omnino gratis, immunes a dignitatibus residentiis, beneficiis et curis perpetuis et particularibus animarum et Monialium. Am 30. Sept. 1855 wurde die Congregation festlich eingeweiht, während ihre Errichtung schon am 14. Juli die Allerh. Genehmigung erhalten hatte. Der Stifter selbst, Bertoni, war in den Wissenschaften gründlich unterrichtet und verband mit einem tiefen Wissen eine seltene Güte des Herzens und alle Eigenschaften, um eine Gesellschaft, welche sich eine so schwere Aufgabe gestellt, zu stiften, zu leiten und in ihrem Gedeihen zu fördern. Alle Zuflüsse, die ihm von Außen zukamen, Erbschaften, die er unvermuthet gemacht, verwendete er zu seinem heil. Vorhaben, mit dessen Ausführung er sich seit dem Jahre 1812 im Geiste beschäftigt hatte.

Mazani (Giovanni Maria), Cenni intorno alla congregazione de’ sacerdoti fondata in Verona dal molto rever. Don Gaspare Bertoni presso l’oratorio delle Stimate solennemente eretta il di 30 settembre 1855 (Verona 1855, Frizierio). – Bresciani (Camillo Cesare Padre), Tre orazioni funebri alla santa memoria di Monsignor Canonico Gius. Mar. Belloni ... di Domenico Pompei ... di Gaspare Bertoni ... scritte recitate e pubblicate da ... (Verona 1855, coi tipi di Ant. Frizierio, gr. 8°.). – Porträt: Unterschrift: Gaspare Bertoni. F. Lovato disegnò dal vero. K. Grob lit. (Premiata Lit. Penuti, Verona, gr. 8°.)