BLKÖ:Beierwek, Heinrich Freiherr von

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Beidtel, Ignaz
Band: 1 (1856), ab Seite: 232. (Quelle)
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Beierwek, Heinrich Freiherr von (Oberst, geb. zu Wolfsberg in Kärnten 1775, gest. ?). B. ist von adeliger Abstammung, trat am 1. Jänner 1789 in’s Inftr.-Regim. Michel Wallis als ex propriis ein, avancirte im Mai desselben Jahres zum Fähnrich, ward 1790 als Unterlieut. zu Laudon transferirt, 1794 Oberlieut., 1800 zweiter und 1804 erster Rittmeister, 1809 Major, 1812 Oberstlieut. u. 1813 Oberst u. Regmts.-Commandant. Er machte den Türkenkrieg von 1789, dann die Feldzüge gegen Frankreich in den Jahren 1793–1815 mit, gerieth am 6. Sept. 1793 in Gefangenschaft, die bis 22. Sept. 1795 währte, und zeichnete sich ganz besonders in den Schlachten bei Aspern u. Leipzig aus. Als in der ersten Schlacht die feindliche schwere Cavallerie das Centrum der bei Eslingen stehenden Armee fast schon durchbrochen hatte, führte B., damals Oberstwachtmeister des Albertischen [233] Kürassier-Reg., ohne einen Befehl abzuwarten, seine Division zum schnellen stürmischen Angriff vor, wobei er dieselbe durch den Ruf: „Wer ein braver Kerl ist, der folge mir! Vorwärts, Alberter!“ begeisterte. Die Attaque gelang und der Feind ward zum Weichen gebracht. Er kehrte zwar mit verstärkten Massen wieder, aber B. trieb ihn jedesmal zurück, und vereitelte im Verlaufe des Tages noch mehrmals durch seine Bravour und Standhaftigkeit dessen Absichten und Dispositionen. – Bei Leipzig entschied er ebenfalls eine sehr ungünstige Situation der Alliirten zu deren Vortheile. Als diese nämlich in der Nähe von Groebern einer von Wachau vordringenden Feindesmacht weichen mußte, stürzte sich B. derselben entgegen, formirte auf dem ungünstigsten Terrain und im heftigsten Feuer seine Division und hielt den Feind so lange auf, bis die nachrückenden Regimenter seinen Angriff unterstützen konnten. Er trug wesentlich zur glänzenden Entscheidung bei. Auch sonst machte er sich um die Ausbildung der Taktik, namentlich durch Einführung eines Säbel-Exercitiums, des sogenannten Spadonirens zu Fuß und zu Pferde, verdient, so daß er sich die Zufriedenheit des Kaisers und der Erzherzoge Albrecht und Ferdinand mehrmals erwarb. In Anerkennung dieser Verdienste ward er im Jahre 1821 in den Freiherrnstand erhoben.

Freiherrnstands-Diplom vom 24. Juli 1821. – Wappen: Ein blauer Schild mit goldenem Schildeshaupt, in welchem ein eiserner Bergschlegel und ein eiserner Hammer kreuzweise liegen. Im blauen Schilde steht auf einem Felsengebirge ein natürlicher Wolf.