BLKÖ:Bechtold, Philipp Christoph Freiherr

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Becher, Siegfried
Band: 1 (1856), ab Seite: 209. (Quelle)
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Bechtold, Philipp Christoph Freiherr (k. k. Generalmajor, Ritter des Mar. Theresienordens, geb. zu Spengenberg in Hessen 1747, gest. zu Güns in Ungarn 2. Jän. 1818). Trat mit 23 J. als Gemeiner in das Kaiser Kürassier-Reg., kam 1772 als Corporal zu Max-Kürassieren, ward 1773 Reg.-Adjutant und 1778 Oberlieut. Nach dem letzten preuß. Kriege, den er in Böhmen mitmachte, avancirte er 1783 zum 2. Rittmeister bei Kavanagh-Kür. Nr. 12. Im Türkenkriege zeichnete er sich vor Belgrad aus und ward in Folge dessen 1790 1. Rittmeister. Noch glänzender bewährte er sich im französ. Kriege, namentlich in Blaton (1793), das er gegen große Uebermacht 24 Stunden lang heldenmüthig vertheidigte, dann bei Templeuve und bei Cisoing, wo er über einen 60mal überlegenen Feind, der schon im Vortheile war, mit 59 Mann den glänzendsten Sieg erfocht und den Tag entschied. Das Mar. Theresienkreuz war der Lohn dieser einzig dastehenden Heldenthat. Bald darauf focht er gleich rühmlich bei Wattignies, sowie noch öfter in den folgenden Jahren 1794–1797 theils am Rhein, theils in Italien. Innerhalb dieser Zeit (1795) erfolgte seine Erhebung in den Freiherrnstand. 1799 ward B. Major. Im Feldzuge von 1805 gerieth er bei dem Versuche der vom Feinde umrungenen Brigade des Prinzen Rohan, sich von dem nördlichsten Puncte Tyrols bis Venedig durchzuschlagen, bei Castelfranco (24. November) in Gefangenschaft. 1807 Oberstlieut. und 1808 Oberst geworden, focht er 1809 im 1. Reservecorps Fürst Liechtenstein bei Regensburg mit Auszeichnung und ward verwundet. Am 6. Juli 1809 machte er einen tollkühnen Angriff auf die bei Adlerklau vom Feinde genommenen Batterien und verdankte an diesem Tage nur dem Reg.-Stabstrompeter Dessary seine Rettung. Im J. 1811 trat er, in seiner Gesundheit sehr geschwächt, mit Generalscharakter in den Ruhestand und verlebte seine letzten Tage zu Güns.

Oestr. Militär-Konversations-Lexikon. Herausg. von J. Hirtenfeld und Dr. Meynert. (Wien 1851) I. Bd. S. 272. (Artikel von Hd.) Wird daselbst irrig als Christian aufgeführt. – Hellbach (Joh. Chr. v.), Adels-Lexikon (Ilmenau 1825, Voigt) I. Bd. S. 112. – Wappen: Ein roth und blau quergetheilter Schild; im oberen Felde zwei gekreuzte bloße Degen mit goldenen Gefäßen; im unteren ein Teich mit Schilf bewachsen, aus dem eine Wildente gegen rechts schwimmt, in natürlichen Farben.