Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Bazzani, Joseph
Band: 1 (1856), ab Seite: 197. (Quelle)
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Bazzini, Anton (Violinvirtuose, geb. zu Brescia im J. 1818). Anfänglich fanden sich in ihm Talente und Neigung zum Zeichnen und Malen, aber die Bekanntschaft Faustino Camisani’s, des berühmten Geigers von Brescia, der die Traditionen eines Corelli, Tartini, Viotti in voller Reinheit übernommen, weiter verpflanzt und von dem B. eine kleine Violine zum Geschenk erhalten hatte, entschied seinen künftigen Beruf. Er warf sich mit Leidenschaft auf die Kunst der Musik und im Alter von zwölf Jahren war er schon glücklicher Solospieler, mit fünfzehn Jahren componirte er bereits und zwei Jahre später ward er Dirigent der Friedenskirche zu Brescia. Auf seiner im Jahre 1841 angetretenen Kunstreise durch Mailand, Venedig, Padua, Triest, Deutschland und den übrigen Theil Europa’s erntete er Lorbeern in Fülle. Nachdem er Rob. Schumanns Freundschaft und Beifall erworben und in Paris als vollendeter Meister genannt ward, kehrte er nach eilfjähriger Abwesenheit in seine Vaterstadt zurück. Ein Musikkritiker nennt ihn den „Bellini des Violinspieles.“ Die Vorzüge seines Spieles sind: Reinheit des Styls, eine ungewöhnliche Stärke des Tons, verbunden mit einer tadellosen Reinheit der Intonation. Wie Ernsts „Carneval von Venedig,“ so feierte in Paris Bazzini’s „Danse des lutins“ glänzenden Erfolg. Die gewagtesten Schwierigkeiten, die verwickeltesten Passagen, wie Gesangsstellen in Octaven, Terzen, Septimen, dazu eine durchgeführte Pizzicatobegleitung auf der D und Bsaite führte B. rein, mit unvergleichlicher Grazie und Leichtigkeit aus.

L’Italia Musicale (Milano 1855, Fol.). – Leipziger illustrirte Zeitung vom 11. Nov. 1854, daselbst auch sein Porträt in Holzschnitt.