Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
fertig
<<<Vorheriger
Baron, Bernard
Band: 1 (1856), ab Seite: 161. (Quelle)
[[{{{9}}}|{{{9}}} bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Baronowsky in Wikidata
GND-Eintrag: {{{GND}}}, SeeAlso
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Baronowsky|1|161|}}

Baronowsky (Großhändler und Gemäldesammler, gest. in Wien 1854). War Agent des Baron Sina, [162] und betrieb in früheren Jahren nebenbei den Gemäldehandel, später aber sammelte er als bloßer Liebhaber. Indem er sich selbst kaum die allereinfachste Befriedigung gönnte, zahlte er für ein Bild oft mehrere Tausende. Dabei besaß er einen seltenen Blick im Erkennen wahrer Meisterwerke, und vorzugsweise auf die alte niederländische Schule war sein Augenmerk gerichtet. Er war ein Sonderling, der mit argwöhnischen Augen seinen Schatz hütete, und nur in äußerst seltenen Fällen seine reiche Gallerie Jemand zeigte; er starb als Junggeselle und entfernte Verwandte erbten sein bedeutendes Vermögen. Seine Gemäldesammlung, 468 Nummern stark, kam unter den Hammer, und wurde von Josef Altmann, einem tüchtigen Schätzmeister, auf 77,000 fl. geschätzt, aber der Verkauf von nur 318 Nummern brachte einen Erlös von 60,000 fl. ein, und befanden sich unter den zurückgebliebenen 150 Nummern noch mehrere der kostspieligsten und bedeutendsten Gemälde. Glücklicherweise hatte sich kein fremder Kunsthändler zur Versteigerung eingefunden, und etliche, wohl sehr kostbare Stücke, welche Fürst Jussupoff ankaufte, ausgenommen, blieb fast die ganze Sammlung in Wien. Unter den alten Bildern befanden sich Arbeiten von: Adrian Brauwer, Gerard Dows, Mieris, Lairesse, de Heem, Johann von Os, Sassoferato; unter den neuern, namentlich von Holländern u. z. von: Backhuysen, Bloemers, Verboekhoven, Koekkek, Heinrich Leys, Tschaggeny, Verheyden, Luckx, de Loose u. A. Ueber die Sammlung wurde ein gedruckter Auctions-Katalog veröffentlicht, und die Ostdeutsche Post brachte in ihrer Nummer vom 21. April 1855 eine Uebersicht jener bedeutenden Gemälde, nebst Angabe der Preise, um welche sie erstanden wurden, welche von einzelnen Kunstliebhabern gekauft wurden, unter denen jene genannt werden mögen, deren Bestimmung ist, dereinst aus Oesterreich zu wandern: „Stillleben“ in der Manier Ger. Dows (Fürst Jussupoff, 228 fl.); – „Maria mit dem Kinde“ von Carlo Moratti (Ders. 202 fl.); – „Blumenstück“ von Johann v. Os (Ders. 701 fl.); – „Selbstporträt“ von Joh. Mieris (Ders. 2100 fl.); – „Winterlandschaft“ von Schelfhout (Ders. 912 fl.); - „Madonna mit dem Kinde“ von Sassoferato (Ministerref. Dr. Heckscher, 220 fl.); – „Winterlandschaft“ von Schelfhout (Baron. von Heeckeren, 860 fl.).