Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 1 (1856), ab Seite: 150. (Quelle)
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Barbarigo, Girolamo (Priester, Naturforscher und Schriftsteller, [151] geb. zu Venedig 1723, gest. zu Padua 1782). Der Sproß einer angesehenen venetianischen Familie, in welcher mehrere Glieder hohe Kirchenwürden bekleidet hatten oder im Gebiete der Wissenschaften in ehrenvoller Weise thätig gewesen waren. (Allg. Encyklop. d. Wiss. u. Künste von J. S. Ersch und J. G. Gruber. Leipzig 1821. I. Sect. 7. Bd. S. 353.) Nachdem Girolamo im J. 1737 sich unter die Regularpriester zu Somasca hatte einreihen lassen, übernahm er nach Vollendung der Fachstudien den Unterricht der Novizen in der Philosophie und Theologie, und wurde 1765 öff. Professor der Physik an der Universität zu Padua. Er schrieb theils in lateinischer, theils in italienischer Sprache, in welch letzterer er Meister war. Die Akademie zu Padua ernannte ihn an Gaspare Patriarchi’s Stelle zum Mitgliede der philos. Classe. Cesarotti setzte ihm in seinen „Relazioni“ ein würdiges Denkmal, und hob an B. ganz besonders hervor, daß er sich nie von einseitigem Schulgeiste und von Autoritäten habe hinreißen lassen, und, der Wissenschaft gegenüber, ganz besonders bemüht war, diese aller Geheimnißkrämerei zu entkleiden und zum Gemeingute zu machen. In diesem Streben habe ihn die tüchtige Kenntniß der Sprache unterstützt. B. schrieb außer einer italien. Nachahmung von Catulls „Nozze di Peleo e di Teti“ (1764) und „Lettere e Memorie“ über philosophische Gegenstände (1777, 1778, 1779), einen „Saggio sulla natura e sulle varie specie del fuoco“ (Opuscoli medici di Firenze); dann noch folgende Werke: „Physicae generalis elementa;“ – „Physicae particularis elementa;“ – „Saggi fisici;“ – „Principj di fisica generale;“ – „Principj di fisica.“