Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 1 (1856), ab Seite: 110. (Quelle)
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Bach, Michael (Rechtsgelehrter, geb. zu Grafenberg V. U. M. B. 11. Juni 1784, gest. zu Wien. 20. Dec. 1843). Studirte in Wien und war Sängerknabe im hiesigen Convicte. Nachdem er die höheren Studien mit Auszeichnung vollendet, wurde er Oberamtmann auf der Herrschaft Loosdorf. Als solcher machte er im J. 1821 nach erhaltener Dispensation in 3 Monaten die Rigorosen für die juridische Doctorwürde und erhielt 1831 die Advocatur in Wien. In dieser Eigenschaft gewann er bald einen solchen Ruf, wie sein älterer Bruder Johann Baptist (s. d.) und wurde in Folge des ungetheilten Vertrauens, dessen er sich erfreute, bald Vertreter wichtiger Corporationen, als des Gewerbevereins, der Landwirthschaftsgesellschaft u. a. Er war mit seinem Bruder zugleich Mitbegründer des jur.-pol. Lesevereins. Mehrere Male zum Decan gewählt, schlug er diese akademische Würde jedesmal aus. Im Leben allgemein hochgeachtet, widmete er die Zeit, die ihm sein bedeutendes Geschäft übrig ließ, seiner Familie, insbesonders der Erziehung seiner Söhne, die er mit Umsicht, Energie und mit dem besonderen Hinblicke für deren einstigen Eintritt in den Staatsdienst leitete. Eiserne Strenge, Beharrlichkeit in wohlüberlegten Beschlüssen und unbeugsame Gerechtigkeitsliebe bildeten den Grundzug seines Charakters. Bei der Erziehung seiner Kinder trug er insbesonders Sorge für die Ausbildung jener Talente, die sich bei dem Einen oder dem Andern derselben vorherrschend zeigten, während Allen der Sinn für Musik dieses geistige Erbe ihres Ahnherrn, des großen Musikers Sebastian Bach, gemeinschaftlich in seltener Vollkommenheit eigen ist. Zwei seiner Söhne: Alexander und Eduard (s. d. B.) erfüllten den Wunsch des Verewigten und nehmen gegenwärtig im Staatsdienste die höchsten Stellen ein.

Porträt v. Kriehuber lith. (Wien 1839. Fol.)