Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Anyos, Stephan Paul
Band: 1 (1856), ab Seite: 51. (Quelle)
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Anzengruber, Johann (dramatischer Dichter, gest. zu Wien 8. November 1844). Bei seinem vorzeitigen Tode war es ihm nicht vergönnt, in die Oeffentlichkeit zu dringen, was nach den in den „österr. Blättern für Literatur und Kunst,“ herausgeg. von Dr. A. Adolf Schmidl dto. 25. December 1844, Nr. 77 abgedruckten Bruchstücken eines Trauerspiels: „Berthold Schwarz“ zu bedauern ist. Schüchternheit und Kränklichkeit hielten den Dichter vor einem entscheidenden Schritte zurück, bis der Tod jeden Zweifel löste. Eine Baronin von Mink war es, die den Hingeschiedenen wenigstens dem herzlichen Angedenken der Mitwelt übergab, indem sie kurz vor des Dichters Ende Andreas Schumacher aufforderte, etwas für denselben zu thun. Dieser, von den gelesenen Proben aufs tiefste ergriffen, bereitete einen lesenswerthen Aufsatz über ihn vor, aber A. erlebte diese Genugthuung nicht mehr. Er hinterließ mehrere dramatische Arbeiten in Handschrift, als „Sophonisbe,“ – „Vaterland und Liebe“ etc.

Oesterreichische Blätter für Literatur und Kunst. Von Dr. A. Adolf Schmidl. I. Jahrg. (Wien 1844), IV. Quartal, Nr. 77. S. 609.