Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Amati, Hyacinth
Band: 1 (1856), ab Seite: 25. (Quelle)
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Aman, Johann (k. k. Hofarchitekt, geb. im Stift St. Blasius 19. Mai 1765, gest. zu Wien 28. Nov. 1834). Sein Vater war Hoftischlermeister in diesem Stifte. Johann sollte das Handwerk seines Vaters lernen, aber der Bau des Münsters von St. Blasius, der damals Statt hatte, zog ihn mehr an und obwohl dem Willen der Eltern sich fügend, übte er sich doch heimlich im Zeichnen, worin ihn ein Frater des Klosters förderte. Er machte schöne Fortschritte, Abt Gerbert wurde auf A. aufmerksam, und sorgte väterlich für ihn. Aman begab sich nun nach Wien, um die Kunstakademie zu besuchen, bildete sich dort 2 Jahre namentlich in der historischen und architektonischen Zeichnung, und kehrte 1790 in seine Heimath zurück. 1791 trat er in den Staatsdienst bei der Landesbau-Direction in Freiburg, wo er sich bei einigen Bauausführungen sehr geschickt benahm. Als sein Gönner Abt Gerbert starb, erkannte dessen Nachfolger Mauritius auch A’s. Werth, ernannte ihn zum Bauinspector des Stifts St. Blasius, und ließ A. zur weiteren Ausbildung nach Italien reisen. Diese Reise blieb für den Künstler nicht erfolglos. 1796 vermälte sich A. mit Betti Eckstein. Aber als ihm die Gattin einen Knaben gebar, verlor A. Mutter und Kind. Dieser Schlag traf ihn schwer. Von einer Reise, in Erbangelegenheiten nach seiner Frau, zurückkehrend, lernte er in Wien den Hofstatuarius Müller kennen, der ihn bewog, in Wien zu arbeiten. Nun beginnt A’s. eigentliche Lebensperiode, in der er jene Arbeiten schuf, die seinen Namen verherrlichen. Die Verschönerung des Innern der Kirche am Hof, wobei ihm Santa Maria Maggiore in Rom zum Vorbilde diente, ist sein Werk. Die Verschönerung Schönbrunns wurde von ihm 1817–1819 ausgeführt, und nach seiner Angabe die merkwürdige auf der Gartenseite des Schlosses befindliche Uhr, die in einer Metalltafel besteht, worauf in gerader Linie die Zahlen in folgender Ordnung: VI. VII. VIII. IX. X. XI. XII. I. II. III. IV. V. VI. sich befinden, gearbeitet. Statt eines Zeigers bewegt sich ein Adler längs der Zifferreihe von der ersten Ziffer zur Linken bis zur letzten, worauf er im schnellsten Laufe und mit dumpfem Getöse an seine vorige Stelle sich zurückbegibt und seinen Weg von Neuem beginnt. Als Aman am 25. Aug. 1832 seine dritte Frau verlor, mit der er 25 Jahr hindurch sehr glücklich gelebt, – er hatte 1801 zum zweiten, und 1807 zum dritten Male geheiratet, – bemächtigte sich seines Geistes anhaltender Trübsinn, der ihn bis zu seinem 2 Jahre später erfolgten Tode nicht mehr verließ. Reich mit Kenntnissen ausgestattet, in seinem Fache nie stille stehend, seinem Berufe mit ganzer Seele lebend, im Umgange freundlich, erwarb er sich durch seine Rechtlichkeit, Bescheidenheit und seine tüchtigen Kenntnisse die Achtung seiner Zeitgenossen. Amans bemerkenswerte Bauten sind: Die k. k. Hofwasserleitungen; – der Sarkophag der Kaiserin Maria Ludovika; – das heilige Grab, das in der Hofkapelle errichtet wird; – das Theater in Pesth; – Alxingers Grabmal; – die Reparatur des Stephansthurmes im J. 1810; – die eiserne Courtine im Hofburgtheater; – der Altar in der St. Josephs-Capelle in der Hofburg u. a. m.

Pietznigg (Franz), Mittheilungen aus Wien, [26] Jahrgang 1835, Aprilheft: „Biographische Skizze u. Denkwürdigkeiten aus A.’s Leben,“ und das Mai-, Juni- und Juliheft: „Notizen über A.’s merkwürdigste Bauten.“ – Archiv f. Gesch., Statist., Literatur u. Kunst. XV. Jhrg. (Wien 1824. 4°). Nr. 101, 102, von Fr. H. Böckh.