Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 1 (1856), ab Seite: 10. (Quelle)
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Albertini, Georg Franz (Theolog, geb. zu Parenzo in Istrien 29. Febr. 1732, gest. das. 29. April 1810). Schon mit 13 Jahren trat er in den Dominikanerorden. Studirte zu Venedig und verlegte sich auf Philosophie, Theologie und die Kanzelberedsamkeit. Als Kanzelredner lebte noch lange sein Ruf im Volke, doch von seinen Predigten blieb nichts zurück, denn vor seinem Tode verbrannte er alle. Papst Pius VI. berief ihn nach Rom, dort bekam er die Frage zu lösen: „Ob den armenischen Katholiken, die unter der Herrschaft des Sultans stehen, erlaubt werden könne, ihre religiösen Handlungen in den Kirchen der Schismatiker auszuüben, um dadurch den Verfolgungen zu entgehen.“ Seine Antwort fiel verneinend aus. Im J. 1789 ernannte ihn der Papst zum Professor der Dogmatik [11] am Collegium der Propaganda zu Rom. Als dann Valsecchi in Padua gestorben, bewarben sich die Venetianer, daß A. an seiner Stelle ernannt werde. So lehrte A. an dieser Universität zur Zeit, als Boniollo, Caldani, Gallino, Cesarotti u. A. den Glanz dieser Universität schufen. Nun schrieb er die „Acroasi ossia la somma di lezioni teologiche“ (Padova 1798. Venezia 1800), ein theologisches Werk in 5 Bänden. Eine andere denkwürdige Schrift ist die von der Universität von Padua preisgekrönte Dissertation, worin blos mit Vernunftgründen der Nachweis geliefert wird, „daß der Mensch nicht mehr so ist, wie er, als aus der Hand Gottes hervorgegangen, beschaffen sein müßte.“ Als im Jahre 1807 die Lehrkanzel, welche A. bekleidete, aufgehoben wurde, begab sich A., ein fast 70jähriger Greis, nach Parenzo, seiner Vaterstadt, in welcher er die letzten drei Jahre seines Lebens, allgemein verehrt und geliebt, zubrachte. Außer den schon erwähnten Werken schrieb A. noch folgende, welche bemerkenswerth sind: Elementi di lingua latina (Venezia 1782); – Dissertazione dell’ indissolubiltà del matrimonio (Venezia 1792); – Piano geometrico e scritturale (Venezia 1797).

Die zu Triest ausgegebene Zeitschrift: Il Popolano dell’ Istria 1851 Nr. 59. – Nuoviss. Dizionario degli uomini illustri (Milano Centenari 1855) vol. I. S. 110. – Tipaldo, Biografia degli italiani illustri, t. I. p. 123.