Aufruf für ein Rittershaus-Denkmal

Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Aufruf für ein Rittershaus-Denkmal
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 25, S. 427
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1897
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[427] Aufruf für ein Rittershaus-Denkmal. An das deutsche Volk ergeht ein Aufruf, dem wir gern die weiteste Verbreitung geben möchten. Handelt es sich doch darum, das Andenken eines Mannes zu ehren, der allezeit mit glühender Begeisterung für deutsches Wesen eintrat, um das Andenken von Emil Rittershaus, der zu den volkstümlichsten Dichtern der Gegenwart zählt und dem die „Gartenlaube“ im Laufe der Jahre so viele und so herrliche Lieder zu verdanken gehabt hat. Emil Rittershaus hat sicher verdient, daß ihm ein dauerndes würdiges Erinnerungszeichen gewidmet werde, und mit Freuden können wir mitteilen, daß bald nach seinem am 8. März dieses Jahres erfolgten Tode ein Komitee sich gebildet hat, das die Errichtung eines Denkmals für den „Dichter des sangesfrohen Rheinlandes“ in seiner Vaterstadt Barmen erstrebt. Dasselbe hat soeben einen Aufruf erlassen, in welchem mit warmen Worten die großen Verdienste Rittershaus’ gewürdigt werden.

„Ueberall, wo deutsches Wort und Lied aus deutschem Munde tönt,“ heißt es in demselben, „hat die Trauerkunde die Herzen bewegt, daß Deutschland wiederum einen Dichter von wahrhaft volkstümlicher Bedeutung verloren hat, in dessen Persönlichkeit die Grundzüge deutschen Wesens sich rein und kernhaft ausprägen“.

Auf der Grenze Rheinlands und Westfalens geboren, hat er in treuer Liebe zur Heimat des Rheines Herrlichkeit wie Westfalens markige Kraft gepriesen, daß dort die Herzen allzeit mitklingen werden mit seinen Liedern. Aber wie wenige hat er auch den traulichen Reiz und das stille Glück des deutschen Hauses besungen und über den Rahmen von Haus und Heimat hinaus die flammenden und erhebenden Worte seiner Dichtung in den Dienst der idealen Mächte deutschen Volkslebens gestellt, ein Mahner und Herold der Nation in ihren trüben wie in ihren glorreichen Tagen.

Wie den Dichter hat auch den Menschen die wärmste und begeistertste Teilnahme für die großen Aufgaben der Menschlichkeit und Gesittung ausgezeichnet, während eines arbeitsreichen Lebens ist er unausgesetzt bemüht gewesen, durch That und Wort in bahnbrechender Weise alle nationalen Bestrebungen zur Hebung der Volksbildung und Volkswohlfahrt zu fördern, mit denen sein Name als der eines wahren Volksfreundes immerdar verbunden bleiben wird.

So im Dichten und Wirken ein echtdeutscher Mann von höchstem sittlichem Idealismus und von reichstem Gemüt, dem auch der heitere Scherz froher Stunde ein Willkommener Gast war, lebt er unauslöschlich in den Herzen aller der Tausenden, die seines Geistes einen Hauch aus seinen Werken oder aus seinem Leben verspürt haben, als einer der besten Söhne unseres deutschen Vaterlandes.

Möge dieser Aufruf überall einen kräftigen Wiederhall finden. Möge jeder nach seinem Vermögen ein Scherflein beitragen, damit bald ein sichtbares Zeichen Kunde gebe von der Liebe, die dem verewigten Dichter nachtrauert. Auch die kleinste Gabe wird willkommen sein. Bankdirektor Escher in Barmen ist als Schatzmeister des bestehenden Barmer Lokalkomitees für ein Rittershaus-Denkmal ermächtigt, Beiträge entgegenzunehmen. Ueber dieselben wird seiner Zeit in der „Barmer Zeitung“ und in der „Gartenlaube“ emittiert werden.*