Aufgebot an deutsche Frauen
Aufgebot an deutsche Frauen.
Greift zum Schwert, Ihr zarten Damen!
Nach der Leyer grifft Ihr schon.
Ueberstrahlt die Heldennamen,
Blücher, York und Wellington!
Also wills der Geist der Zeit,
Und nur tapfere Johannen
Waffne, Vaterland, zum Streit!
Statt dem Mutterherzen schlage
Daß ihr Haupt den Lorber trage,
Nur ein Herz voll Heldenlust!
Ist der höchste Ruhm Euch theuer,
Blitzt und donnert in der Schlacht!
Das Ihr mit den Augen macht.
Seyd Ihr doch zum Sieg geboren!
Und wenn Frauenmuth gewinnt,
Was der Mann im Feld verloren,
Führt Ihr Waffen längst doch Alle;
Denn die Nadel, wie Ihr wißt,
Ist vom nämlichen Metalle,
Als der Heldendegen ist.
Wenn man ihn zur steigern droht,
Streitet, würdige Matronen!
Gilts doch Trinken, oder Tod!
Oft besteigt Ihr, will man fabeln,
Reiter Ihr auf Ofengabeln,
Schützt mit ihnen auch den Herd!
Für die Männer, welch Entzücken,
Wenn, dem Vaterland zum Schutz,
Statt dem theuren Frauenputz!
Leichter wird der Fuß mit Leder,
Als mit seidnem Stoff beschuht;
Minder kostet eine Feder
Ist der Waffenstahl nicht härter,
Als der Schmuck, mit dem Ihr prahlt?
Kauft der Mann nicht sieben Schwerter,
Eh’ er Einen Fächer zahlt?
Drey der Töchter nicht ins Feld,
Eh’ er, ach, mit welchem Zagen!
Eine nur zum Balle stellt?
Darum laßt den Ruß der Töpfe,
Zieht ins Feld, und spaltet Köpfe,
Die zu Haus Ihr uns verrückt!
Pallas selber, mag Euch lehren,
Daß Ihr größern Ruhm erwerbt,
Als im Wochenbette sterbt.
Denkt an die verruchten Türken!
Mächtig steht den Griechen bey!
Weiber, wenn nicht diese wirken,
Habt Ihr Muth, Euch aufzuraffen?
Wollt Ihr länger zaudern? Nein!
Meldet Euch um Geld und Waffen
Nur beym griechischen Verein!
Weisser.