Auf einem Grabe (Hebel, 1834)

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Siehe auch: Auf einem Grabe (1803)
Textdaten
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Autor: Johann Peter Hebel
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Titel: Auf einem Grabe
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aus: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 1, S. 163–166
Herausgeber: {{{HERAUSGEBER}}}
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Erscheinungsdatum: 1834
Verlag: Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung
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Erscheinungsort: Karlsruhe
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Auf einem Grabe.

Schlof wohl, schlof wohl im chüele Bett!
De ligsch zwor hert uf Sand und Chies;
doch spürts di müede Rucke nit.
     Schlof sanft und wohl!

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     Und ’s Deckbett lit der, dick und schwer

in d’Höchi gschüttlet, uffem Herz.
Doch schlofsch im Friede, ’s druckt di nit.
     Schlof sanft und wohl!

     De schlofsch und hörsch mi Bhüetdi Gott,

10
de hörsch mi sehnli Chlage nit.

Wärs besser, wenn de’s höre chönntsch?
     Nei, weger nei!

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     O ’s isch der wohl, es isch der wohl!
Und wenni numme bi der wär,

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se wär scho Alles recht und guet.

     Mer tolten is.

     De schlofsch und achtisch ’s Unrueih nit
im Chilche-Thurn di langi Nacht,
und wenn der Wächter Zwölfi rüeft

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     im stille Dorf.


     Und wenns am schwarze Himmel blitzt,
und Gwülch an Gwülch im Donner chracht,
se fahrt der’s Wetter übers Grab,
     und weckt di nit.

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     Und was di früeih im Morgeroth

bis spot in d’Mittnacht bchümmeret het,
Gottlob, es ficht di nimmen a
     im stille Grab.
 
     Es isch der wohl, o ’s isch der wohl!

30
und Alles was de g’litte hesch,

Gott Lob und Dank, im chüele Grund
     thuets nümme weh.

[165]

     Drum, wenni numme bi der wär,
se wär io Alles recht und guet.

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Iez sitzi do, und weiß kei Trost

     mi’m tiefe Schmerz.

     Doch öbbe bald, wenns Gottswill isch,
se chunnt mi Samstig z’Oben au,
und druf, se grabt der Nochber Chlaus

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     mir au ne Bett.


     und wenni lig, und nümme schnuuf,
und wenn sie ’s Schloflied gsunge hen,
se schüttle sie mer ’s Deckbett uf,
     und – Bhüetdi Gott!

45
     I schlof derno so sanft wie du,

und hör im Chilch-Thurn ’s Unrueih nit.
Mer schlofe, bis am Sunntig früeih
     der Morge thaut.

     Und wenn emol der Sunntig tagt,

50
und d’Engel singe ’s Morgelied,

se stöhn mer mit enander uf,
     erquickt und gsund.

[166]

     Und ’s stoht e neui Chilche do,
sie funklet hell im Morgeroth.

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Mer gehn, und singen am Altar

     Hallelujah!