Arnold Böcklin (Die Gartenlaube 1897/42)
Zum siebzigsten Geburtstag des Meisters.
Etwas unterhalb Fiesole bei Florenz, am Abhang des Berges liegt ganz im Grün versteckt eine schöne Villa mit Marmorterrassen, schattigem Park und prachtvoller Oleanderallee, die noch in später Jahreszeit ihre flammenden Blüten trägt; dichte Olivengärten ziehen sich von hier bis ins Thal hinab, und unten glänzt wie ein kunstreiches Schmuckstück in schön gewölbter Schale die Arnostadt mit ihren Kuppeln und Palästen.
Auf diesem entzückenden Fleck Erde, der seit kurzem sein Eigentum ist, feiert Arnold Böcklin am 16. Oktober dieses Jahres unter Kindern und Enkeln seinen siebzigsten Geburtstag.
Wo Arnold Böcklins Name ausgesprochen wird, da fallen die engen Wände der Wirklichkeit ein, alles Triviale schwindet, und auf geht eine Welt der Phantasie in jugendlichster Glorie:
„Aller Sonnenschein und alle Bäume,
Alles Meergestad und alle Träume.“
Landschaften von leuchtenderen Farben, durchsichtigere Wasser und tieferer Stimmung als alles im Leben Gesehene, bevölkert von den Gestalten der griechischen Fabelwelt. Wer kennt sie nicht, seine Centauren, seine Faune und Tritonen, seine Quellnymphen, Meerweiber, Sirenen und Drachen, ebenso tiefsinnig wie lebensfrisch, in denen reinster Schönheitssinn und ausgelassener Humor sich paaren?
Ungleich jenen vergänglichen Größen, denen unehrerbietige Jugend den Kranz noch vom lebenden Haupte reißt, steht Böcklin heute auf dem Gipfel seines Ruhms. Ihm kann die Mode nichts nehmen, wie sie ihm nichts gegeben hat; den Platz, den er einnimmt, hat er ohne sie, ja, unter ihrer Gegenwirkung erlangt. Sein Leben lang befolgte er Schillers hohen Spruch: „Gieb deiner Zeit was sie bedarf, nicht was sie fordert!“ – er gab ihr die Aepfel der ewigen Jugend, als sie nach Kartoffeln schrie, gab ihr den goldenen Traum, das verlorene Ideal, statt der verlangten dürren Wirklichkeit. Denn die Besten können nur das Beste geben, das heißt sich selber, und sollten sie dabei zu Grunde gehen. – Darum hat ihn das Leben auch nicht gehätschelt, Reichtümer hat er keine gesammelt, mit Titeln und Orden wurde er nicht überschüttet, und noch vor wenigen Jahren besaß er nicht einen Fußbreit eigenen Bodens. Langsam reifte sein Ruhm, die ersten großen Werke, auf denen die Unvergänglichkeit seines Namens ruht, sind in den 60er Jahren geschaffen, und erst jetzt, an der Wende des Jahrhunderts, kann man sagen, daß Böcklins Bedeutung allgemein erkannt ist, und daß auch im Ausland, wenn von deutscher Kunst die Rede ist, sein Name als einer der ersten genannt wird. Dafür dürfen sich seine Verehrer mit Befriedigung sagen, daß von dem Kranze, der das Haupt des Siebzigjährigen umgiebt, die Nachwelt kein Blättchen wird auszureißen haben.
Doch davon sei nur im Vorübergehen gesprochen, ihn selber berühren ja äußere Ehren nicht, er kümmert sich nicht um seinen Ruhm, nur um sein Werk.
Böcklin ist von Geburt ein Schweizer. In Basel, wo Holbein lebte und schuf, hat er das Licht erblickt. Und da gerade in diesem Jahr, in dem Böcklin sein siebzigstes erreicht, der Geburtstag Holbeins zum vierhundertstenmal wiederkehrt, hat die Stadt Basel beschlossen, ihre beiden großen Maler gemeinsam durch eine Holbein- und Böcklin-Ausstellung zu ehren.
Diese Zusammenstellung eines Längstverstorbenen mit einem noch Lebenden ist nicht so seltsam, wie es manchem vielleicht dünken mag, denn in der Kunst, über welcher die Sonne der Ewigkeit scheint, giebt es keine Zeitabstände, die großen Künstler stehen alle nebeneinander. Auch an verwandten Zügen zwischen den beiden Basler Malern fehlt es nicht. Sie haben den derben, oft barocken Humor gemein, der aber bei Böcklin durch die Sonne des Südens geläutert ist; sie teilen miteinander die Lust der Farbe und die Fülle der Phantasie, mit der der eine den Totentanz, der andere den Reigen des Lebens in unerschöpflichen Variationen darstellt.
Böcklins Vater war Besitzer einer Seidenfabrik, und nach seinem Wunsch sollte der Sohn in das Geschäft eintreten. Aber der Beruf, zu dem die Natur ihn bestimmt hatte, äußerte sich schon in dem Sechzehnjährigen mit unwiderstehlicher Gewalt.
Mit drei im Hause vorgefundenen Farben malte er ganz aus eigener Hand ein Landschaftsbild, zu dem eine Fußwanderung ihm den Stoß geliefert hatte und in dem schon ganz der Böcklinsche Geist, die Intensität der inneren Anschauung, die Freude an Farbenkontrasten und das tiefe seelische Erfassen liegt.
Nun setzte er es durch, Maler zu werden. In Genf bei Calame begann er seine Studien als Landschafter, die er später unter Schirmer in Düsseldorf fortsetzte. In Antwerpen und Brüssel übte er sich fleißig im Aktzeichnen und wanderte von dort nach Paris, wo er mitten in die Schrecken der Junirevolution hineingeriet und sogar selbst einmal wider Willen von einem Rebellenhaufen nach den königlichen Gemächern mit fortgerissen wurde. Und nach Niederwerfung des Aufstandes hatte er von seinem Mansardenfenster die schauerliche Aussicht auf einen Hof, in dem die Gefangenen einer um den anderen an einer Mauer aufgestellt und erschossen wurden. Die Erinnerung an diese Greuelscenen soll ihm sein Leben lang nachgegangen sein, in seiner Kunst aber hat sie keine Spuren hinterlassen, das Schreckliche, das Grausame war niemals Gegenstand seiner Darstellung.
Im Jahre 1850 fand er endlich die wahre Heimat seines Genius – den Süden, Italien. In der römischen Campagna, an der Küste des Mittelmeeres erkannte er sich selber, dort gingen ihm die Wunder der südlichen Landschaft und die seines eigenen Innern auf. Denn das Starre, Ungeheure, Chaotische in der Natur seiner Heimat ist seinem Schönheitssinne nicht gemäß, Gletscher und Schneeberge stoßen ihn ab. Dagegen ist der künstlerische Instinkt, der in der Natur des Südens, in ihren unendlichen Farbenabstufungen, ihren formvollen, wie von ordnender Künstlerhand gezogenen Linien waltet, seiner eigenen Natur verwandt.
Besonders das Meer, das mittelländische, mit seinem wechselnden Farbenspiel und der entzückenden Schönheit seiner Ufer hat es ihm angethan. Er malt es in jedem Zustand: spiegelglatt und lächelnd, im leisen Wellenschlag, in wild empörter Brandung und in der Unheimlichkeit unendlicher mittägiger Stille.
So schöne Figurenbilder er gemalt hat – man denke an das reizende Idyll Daphnis und Amaryllis (Klage des Hirten) in der Schackgalerie – die Landschaft ist ihm doch das erste und höchste. Im Suchen nach dem tiefsten Verständnis landschaftlicher Erscheinung sind ihm erst die Fabelwesen entstanden, an die der Laie zunächst denkt, wenn von Böcklinscher Kunst die Rede ist. Durch menschliche Gestalten würde eine solche Landschaft herabgedrückt, in zweiten Rang gestellt werden. Böcklin im Gegenteil will sie erheben, ihr eine Sprache geben, und so malt er seine Tritonen hinein, denen grünes Moos auf Brust und Rücken wächst, seine im Wasser quatschenden Meerweiber, die eins sind mit dem Schaum der Brandung, seine flötenden Bocksfüßler, die man im Bilde erst suchen muß, weil sie als ein Stück gesteigerter Natur sich nicht allzu stark von Baum und Schilf abheben. Es sind ins Elementare zurückgebildete Menschenleiber, Personifikationen des Naturlebens; nicht in kalter Allegorie, sondern als lebendiges Märchen, wie sie es den Griechen waren. Zu Verkörperungen der Meeresbrandung, der Entstehung des Wassers, des geheimnisvollen Waldschweigens hat sein Dichtergeist die Mittel in der Farbe gefunden.
Unverkennbar hat der italienische Sommer mächtig auf Böcklins Phantasie eingewirkt, aus dem Traumhaften, Elementaren, das die Seele inmitten eines glühenden übermächtigen Naturwebens ergreift, erklärt sich das Eigenste seiner Kunst. Denn der italienische Sommer erzeugt diese Traumgestalten noch heute wie vor zweitausend Jahren, als der „honigleckende“ Theokrit ihnen Leben gab, und jeder kann jetzt an einem heißen Sommernachmittag so zwischen Traum und Wachen am Strande des tiefblauen Mittelmeeres Böcklins Centauren gallopieren und das lustige Wasservolk sich balgen sehen. Es gehörten nur Böcklins Augen dazu, diese ganze sinnenstarke Welt wieder zu entdecken, nachdem sie zur Schablone erstarrt und mißbraucht war.
[699] In Rom, das so großen Einfluß auf des Künstlers Entwicklung hatte, war es ihm auch bestimmt, die Gefährtin seines Lebens zu finden. In einer jungen Römerin von klassischer Schönheit, die ihm eines Tages auf der Straße begegnete, erschien ihm das Gesicht der Gesichter, das für seine Kunst auf alle Zeit maßgebend geworden ist. Ihre herrlichen Züge sind auf den meisten seiner Bilder wiederzuerkennen, ja, man kann wohl sagen, daß er nie einen anderen Frauentypus gemalt hat.
Aber das Muß eines großen Künstlers, der eine innere Welt zu verwirklichen hat, verträgt sich schlecht mit dem Muß eines Hausvaters. Da er bei der Heirat nur sein Herz befragt hatte, blieben die Sorgen nicht aus. So wenig er dem Zeitgeschmack in irgend einem Punkte entgegenkommt, versteht er es und will es verstehen, seine Palette gewerbsmäßig auszubeuten. Um nur keine langen Verhandlungen zu haben, gab er Bilder zu den niedrigsten Preisen weg, die später in den Händen der Kunsthändler und Wiederverkäufer ein Vermögen bedeuteten. Doch weder die Lebensnot, die sich an ihn hängte, noch häusliches Leid – von den vierzehn Kindern, die seiner Ehe entsprossen, leben nur noch sechs – vermochten seine freudige Schaffenskraft zu dämpfen. Was auch den Menschen Böcklin Schweres traf, der Künstler Böcklin trug sein Haupt hoch über aller Erdennot in den immer blauen Lüften. Nicht als ob er nur Heiteres dargestellt hätte, sein Pinsel hat die ganze Skala der Seelenstimmungen durchlaufen, von der sonnigsten Lebensfreude in der „Muse des Anakreon“ bis zur tiefen Melancholie, wie sie aus der „Toteninsel“ und aus der herrlichen „Villa am Meer“ mit den sturmgepeitschten Cypressen und der einsamen Trauernden spricht. Aber unberührt von äußerem Druck und Zwang ist alles, was er malt.
Böcklins Leben ist ein ungemein unstetes gewesen. Wie alle, die lange in Italien gelebt haben, zieht es ihn unaufhörlich zwischen dem Süden und dem Norden hin und her. So sehr er des italienischen Himmels bedarf, der Ernst, die Ordnung und Tüchtigkeit des deutschen Lebens sind auf die Dauer schwer zu entbehren. – In München und Basel hat er wiederholt und abwechslungsweise gelebt – München mit seiner alten Pinakothek, an der er sich niemals satt sieht, bewahrt bis auf diesen Tag eine große Anziehung für ihn – auch lehrte er einmal zwei Jahre, von 1860 bis 1862, an der Kunstschule in Weimar, doch immer kehrte er nach kurzem Aufenthalte wieder über die Alpen zurück.
1869 malte er in Basel die Fresken in der dortigen Kunsthalle und meißelte daselbst auch die barock-humoristischen Sandsteinmasken, die in zahlreichen Abbildungen bekannt geworden sind. 1875 ließ er sich auf zehn Jahre in Florenz nieder, wohl die längste Zeit, die er je dauernd an einem Orte ausgehalten hat, und dort hatte die Schreiberin dieser Zeilen das Glück, in dem bescheidenen Atelier am Lungo Mugnone manches unvergeßliche Bild unter den Händen des Meisters auf der Staffelei zu sehen.
1886 glaubte er sich dann eine bleibende Heimstätte in Zürich gegründet zu haben, wo damals noch die sinkende Lebenssonne seines Freundes und Landsmannes Gottfried Keller die etwas nüchterne Atmosphäre verklärte. Er hatte sich dort ein Atelier nach eigenen Bedürfnissen gebaut, das ganz geschaffen schien, ihn auf die Dauer festzuhalten. Aber schon nach wenigen Jahren war er wie ein Fisch auf dem Sande. Ein körperliches Leiden gesellte sich hinzu, quälender Kopfschmerz, der zwar nicht seine Phantasie und Schaffenslust, wohl aber die Kraft der Ausführung lähmte. Da wurde das Heimweh nach Italien unwiderstehlich, im Glauben, daß seine Tage gezählt seien, brach er plötzlich auf und fuhr im Hochsommer über den Gotthard, er wollte sein geliebtes Meer, den Sommer des Südens noch einmal wiedersehen. Und im Meer beim Baden an der ligurischen Küste, in dem kleinen Badeort Forte dei Marmi fand er unerwartete, fast wunderbare Heilung. Seitdem hält ihn Italien mit Banden, die unzerreißlich wurden durch den Erwerb des schönen Besitztums bei Florenz.
Die Werke aufzuzählen, die während dieses unruhigen Lebens in ununterbrochener Folge aus seinem Pinsel quollen, würde wohl ihm selber schwer werden. Mitunter hat ein Thema so tiefen Eindruck auf seine Phantasie gemacht, daß er es mehreremal variieren mußte. So existiert z. B. die berühmte „Toteninsel“ in drei verschiedenen Auffassungen, auch die „Villa am Meer“ ist ein solcher Lieblingsgedanke, den er wiederholt dargestellt hat; am häufigsten aber haben die spielenden Meerweiber an der flutumtosten Felsenklippe seinen Pinsel beschäftigt.
Daß Böcklin ganz ohne Modell arbeitet, ist bekannt, ebenso, daß er nie mit der Palette ins Freie gegangen ist, sondern von seinen Wanderungen nur Erinnerungsbilder mit nach Hause bringt, die von der schaffenden Phantasie vollkommen umgestaltet und neugeboren werden. Keines seiner Bilder ist nach der Natur, keines ohne die tiefste aus der Natur geschöpfte Inspiration und das innigste Versenken in ihr heimlichstes Wesen geschaffen. Der kleinste Fleck Erde regt seine Traumwelt an, im Freien kann er stundenlang in intensiver Betrachtung irgend einer Einzelheit stehen, und er pflegt zu äußern, wer nicht am Kleinen in der Natur sich freue, z. B. am Leben des Mooses, der sehe überhaupt nicht. Daher die unerreichbare liebevolle Intimität, die nicht am wenigsten zu dem eigentümlich seelischen Eindruck seiner Bilder beiträgt.
Unter den berühmten Künstlern ist Arnold Böcklin gewiß einer der einfachsten und liebenswürdigsten. Ein Fremder, der seinen Namen nicht gehört hätte, würde nur an seinem mächtigen, ausdrucksvollen Kopf, nie an seinem Auftreten erkennen, daß er einen Mann von seltener Bedeutung vor sich hat. Natürlich ist er kein Allerweltsgesellschafter, er geht zwar gerne unter Menschen, doch nur um sich in Gesellschaft doppelt abgeschlossen und für sich zu fühlen.
Gegen verständnisloses Gerede ist er empfindlich wie gegen alles Disharmonische, so sehr, daß er sogar an einem Werk die Freude verlieren kann, wenn ein Unberufener es durch ungeschickte Bemerkungen „beschrieen“ hat. Schmeichler und laute Menschen wehrt er ab, jedoch nicht mit den Keulenschlägen, die seinen Freund Gottfried Keller so gefürchtet machten, sondern nur durch ein ruhiges Abgleitenlassen. Er spricht wenig und etwas langsam, wobei er stets den Nagel auf den Kopf trifft. Im Erzählen ist er besonders glücklich, seine Anekdoten, in die er gern Gespräche in Schweizer Mundart einflicht, sind von unwiderstehlichem Humor. An Disputen beteiligt er sich nie – schon als junger Mann hat ihn Paul Heyse geschildert, wie er bei den Wortgefechten der andern still am Feuer sitzt und Kastanien brät – er drückt auch nicht auf die Unterhaltung, sondern läßt jede Persönlichkeit bestehen, daher seine Gegenwart immer etwas Ruhiges und Wohlthuendes hat.
Im Jahre 1890 sah ich in seinem Zürcher Atelier ein Bild auf der Staffelei, fast mehr ein Gedicht als ein Bild, zu dem der Meister einen Kommentar zu geben für nötig fand. Es war ein altes Pärchen, das in einer Laube aufrecht sitzend schlummert. Das Bild sah so deutsch und heimelig aus, die beiden Alten hätten können Philemon und Baucis aus Goethes Faust vorstellen, nur daß etwas Müdes und Trübes auf den Gesichtern lag. Und der Meister erzählte mir folgendes: „Den beiden Alten ist es ihr Leben lang sauer geworden, sie haben geschafft und gedarbt, und ihr einziger Wunsch war, einmal ein eigenes Fleckchen Erde zu besitzen. Jetzt haben sie ihr Ziel erreicht, das Gärtchen mit der Laube gehört ihnen, aber sie sind müde und alt. Die Blumen duften und glänzen auf dem Rasen, aber ihr Gesicht und ihr Geruch sind stumpf, sie können nichts mehr als mit gefalteten Händen auf dem Bänkchen sitzen und über all dem Zauber einnicken.
Dieses Bild fiel mir wieder ein, als ich kürzlich durch die Oleanderallee der Villa Böcklin schritt, und ich pries im Herzen das Geschick des greisen Meisters, der in seiner kämpfereichen Laufbahn sich wohl oft einen eigenen Fleck Erde als Lebensziel geträumt haben mag. Und jetzt ist er sein geworden, so schön wie seine Künstlerphantasie ihn nur wünschen konnte. Er aber ist nicht müde wie sein altes Pärchen, das kaum noch im Halbtraum sein Glück genießt, seine Sinne sind ungeschwächt, sein Geist ist frisch und die Muse ist mit ihm, die ihn noch mit neuen Werken segnet. Denn die Natur giebt ihren Lieblingen nicht nur mit vollen Händen, wenn sie sie ins Leben schickt, sie stellt sie auch darin über ihre Alltagsgeschöpfe, daß sie ihnen den Genuß ihrer Gaben gerne über das gewöhnliche Maß hinaus erhalten mag.