Apoll vom Belvedere
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Apoll vom Belvedere.
Wie ich im Schaffenstaumel dich empfangen,
Wie dich mein Herz ersehnt, mein Geist genoß,
Sieht nun das Aug’ dein Bild in Marmor prangen:
So hehr, so menschlich-schön als göttlich-groß!
Noch bebt die Rechte, die den Pfeil entsandt –
Er traf, der goldig-klingende! Zu siegen
Ist dieses Aug’ gewohnt und diese Hand!
Dein Herrscherblick – er flammt selbst aus dem Steine
Seit, Stolzer, ich für immerdar die Deine
Geknüpft an deinen Altar mein Geschick!
So grausam lohte er mir stets entgegen,
Wenn schwach und thöricht sich das Weib vergaß,
Die weltentrückt zu deinen Füßen saß!
Hinstarb in deinem Dienst mein letztes Sehnen
Nach nied’rer Erdenlust – und schrie einmal
Dies Herz zu dir, entweiht von ird’schen Thränen –
Nach deinen Siegen zählten meine Freuden,
Was mich bedrückt, ward deiner Pfeile Raub,
Ein Lindwurm-Tödter tratst du meine Leiden
Mit klingenden Kothurnen in den Staub!
Und Weh’, auch fürder deine sel’ge Ruh’,
Damit dies Aug’ dem Pfeil des Sieg’s nachblicke,
So kühn, so stolz, so göttlich-frei wie du!