Textdaten
<<< >>>
Autor: Christian Morgenstern
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Anto-logie
Untertitel:
aus: Alle Galgenlieder. S. 72–73
Herausgeber: Margaretha Morgenstern
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1981
Verlag: Diogenes
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Zürich
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
Fotomechanischer Nachdruck der 1932 erschienenen Erstausgabe, Berlin: Bruno Cassirer. ISBN 3-257-20400-0
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[[index:|Indexseite]]


[72]
Anto-logie


Im Anfang lebte, wie bekannt,
als größter Säuger der Gig-ant.

Wobei gig eine Zahl ist, die
es nicht mehr gibt, – so groß war sie!

5
Doch jene Größe schwand wie Rauch.

Zeit gab’s genug – und Zahlen auch.

Bis eines Tags, ein winzig Ding,
der Zwölef-ant das Reich empfing.

Wo blieb sein Reich? Wo blieb er selb? –

10
Sein Bein wird im Museum gelb.


Zwar gab die gütige Natur
den Elef-anten uns dafur.

Doch ach, der Pulverpavian,
der Mensch voll Gier nach seinem Zahn,

15
[73]
erschießt ihn, statt ihm Zeit zu lassen,

zum Zehen-anten zu verblassen.

O ‚Klub zum Schutz der wilden Tiere‘,
hilf, daß der Mensch nicht ruiniere

die Sprossen dieser Riesenleiter,

20
die stets noch weiter führt und weiter!


Wie dankbar wird der Ant dir sein,
läßt du ihn wachsen und gedeihn, –

bis er dereinst im Nebel hinten
als Nulel-ant wird stumm verschwinden.