Textdaten
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Autor: Rudolf Lavant
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Titel: Anmerkungen
Untertitel:
aus: Rudolf Lavant Gedichte
Herausgeber:
Auflage: 3. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1965
Verlag: Akademie Verlag
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Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons,
S. 130–136
Kurzbeschreibung:
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Der Nachlass Rudolf Lavant’s ist nicht mehr vorhanden. Der Herausgeber war deshalb allein auf den Abdruck der Gedichte in den verschiedenen Zeitungen, Zeitschriften und Anthologien sowie auf den Band „In Reih und Glied. Gedichte von einem Namenlosen“, Stuttgart 1893, angewiesen. Die Gedichte folgen jeweils dem in den Anmerkungen zuerst genannten Druck. Orthographie und Interpunktion wurden den heute geltenden Regeln so weit angeglichen, dass Besonderheiten des Lautstandes und stilistische Eigenarten nicht verloren gingen.

Für häufig benutzte Quellen wurden folgende Siglen verwendet:

  • DWJ   „Der wahre Jakob“, Verlag und Druck von Paul Singer, Stuttgart
  • DNW   „Die Neue Welt“, Illustriertes Unterhaltungsblatt für das Volk, Druck und Verlag Leipzig, Berlin, Hamburg und Stuttgart
  • S   „Der Sozialdemokrat“, Zürich und London
  • LVZ   „Leipziger Volkszeitung“, Organ für die Interessen des gesamten werktätigen Volkes, Leipzig
  • L   „Das Lämplein“, Druck und Verlag Wilhelm Hasenclever, Leipzig
  • RuG   „In Reih und Glied“. Gedichte von einem Namenlosen.“ In: Deutsche Arbeiter-Dichtung, Bd 3, Verlag J. H. W. Dietz, Stuttgart 1895
  • V   „Vorwärts“, Eine Sammlung von Gedichten für das arbeitende Volk, Verlag der Volksbuchhandlung in Hottingen, Zürich 1886
  • EuF   „Eichenlaub und Fichtenreis“, Verlag von Wilhelm Achilles, Leipzig-Eutritzsch 1901


  • S. 1 Die Flinte schießt, der Säbel haut

DNW 1876, Nr. 10 Anonym erschienen. Die Autorschaft Lavant’s bestätigt der Nachruf in LVZ vom 13. 12. 1915: „Wer erinnert sich nicht noch heute gern, wie er dem Minister Eulenburg an seine Drohung im Reichstag diente mit dem Gedicht: Die Flinte schießt, der Säbel haut!“

Vor Abdruck der Verse in DNW steht folgende Notiz:
„Graf Eulenburg, Bevollmächtigter zum deutschen Bundesrat und preußischer Minister des Innern, in seiner famosen Rede gegen [131] die Sozialdemokraten (f. § 130 der Strafgesetznovelle, am 27. Januar d. J.): Sie sind in der Majorität nicht meiner Meinung, meine Herren (und verwerfen Sie den § 130), so ist damit noch nicht festgestellt, daß Sie ein richtigeres Urteil haben als ich; aber ich muß mich dann bescheiden, daß wir vor der Hand nicht anders können, als uns mit dem schwachen Gesetzesparagraphen (dem § 130 in seiner jetzigen sauberen Gestalt!) so lange zu behelfen, bis die Flinte schießt und der Säbel haut.

  • S. 5 Ein Gedankenbrief

DNW, 1877, Nr. 22; RuG, 119 f.

  • S. 14 Der Neugeborene

RuG, 159 f. Adrien Dezamy Unbekannter französischer proletarischer Schriftsteller des vorigen Jahrhunderts. Angaben über ihn konnten nicht ermittelt werden.

  • S. 16 Festgesang

V, 200; RuG, 7 ff.

  • S. 19 An unsre Gegner

V, 7 (Einleitungsgedicht); RuG, 15 ff., Buch der Freiheit, Berlin 1893. 355

  • S. 22 Kämpferloos

RuG, 33 ff.

  • S. 25 Ludwig Uhland

DWJ, 1887, Nr. 41

  • S. 27 Im Kreislauf des Jahres

RuG, 143 ff.

  • S. 29 Nach zehn Jahren

S, 1888, Nr. 43 Erschien anlässlich der Wiederkehr des Jahrestages, an dem 1878 das Ausnahmegesetz erlassen wurde.
Bracke Wilhelm Bracke (1842-1880), Buchhändler und Verleger, Mitbegründer der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (Eisenacher), vertrat seit 1877 die Sozialdemokratie im Reichstag. Mit dem berühmt gewordenen Satz „Wir pfeifen auf das Gesetz“ - gesprochen während der Debatten zum Sozialistengesetz - brachte er die Überzeugung der revolutionären Sozialdemokraten treffend zum Ausdruck.

  • S. 31 Geist derZeit

RuG, 62 ff. [132]

  • S. 35 Giordano Bruno

DWJ, 1889, Nr. 77; RuG, 55 ff.

  • S. 38 Zum Trost

DWJ, 1889, Nr. 82; RuG, 36 ff.

  • S. 40 Der erste Akt

S, 1890, Nr. 10, Titelseite; RuG, 73 ff. Von unten auf, Verlag Buchhandlung Vorwärts, Berlin 1911, 254. Das Gedicht erschien anlässlich der Beendigung des Ausnahmegesetzes 1890.

  • S. 43 Zum Abschied

S, 1890, Nr. 39, Titelseite; RuG, 86 ff. In der formalen Gestaltung folgt das Gedicht Ferdinand Freiligraths „Abschiedswort der Neuen Rheinischen Zeitung“ (vom 19. 5. 1849), das aus ähnlichem Anlass, wenn auch unter anderen Bedingungen entstand.

  • S. 45 In Reih und Glied

DWJ, 1890, Nr. 109; RuG, 80 ff.; Max Kegel, Sozialdemokratisches Liederbuch, 3. Aufl., J. H. W. Dietz, Stuttgart 1891, 117; im neuen Reich (DLE 1871-1914), Philipp Reclam jun., Leipzig 1932, Am 17. 12. 1915 wurde das Gedicht in LVZ mit einem Hinweis auf den kurz vorher erschienenen Nekrolog für Richard Cramer erneut veröffentlicht. Die Redaktion schrieb dazu:

„Wir geben es hier wieder als ein historisches Dokument aus jener großen Zeit, das die stolze gehobene Stimmung der Überwinder des Ausnahmegesetzes packend widerspiegelt, und als eine letzte Ehrung für den dahingegangenen Dichter, der in diesem Gedicht, wie in vielen anderen, den Empfindungen der Arbeiterklasse an einer bedeutsamen Zeitwende ergreifenden Ausdruck verliehen hat.“

  • S. 47 Ein- und dreijährig

DWJ, 1890, Nr. 101; RuG, 67 ff.

Ein- und dreijährig. Die übliche Militärdienstzeit im deutschen Kaiserreich betrug drei Jahre. Für Wehrpflichtige aus dem besitzenden Bürgertum, die eine höhere Schulbildung genossen hatten, galt die Einrichtung der Einjährig-Freiwilligen, geregelt nach § n des Gesetzes betreffend die Verpflichtung zum Kriegsdienst vom 9. November 1867, das nach 1871 für das gesamte Deutsche Reich Geltung erhielt: „Junge Leute von Bildung, welche sich während ihrer Dienstzeit selbst bekleiden, ausrüsten und verpflegen, und welche die gewonnenen Kenntnisse in dem vorschriftsmäßigen Umfange dargelegt haben, werden schon nach einjähriger Dienstzeit im stehenden Heere (vom Tage des Diensteintritts an gerechnet) zur Reserve beurlaubt. Sie können nach Maßgabe ihrer Fähigkeiten und Leistungen zu Offiziersstellen der Reserve und der Landwehr vorgeschlagen werden.“

[133] Denn, wie Caprivi. Leo Graf von Caprivi (1831-1899), preußischer General, folgte Bismarck 1890 im Amt des Reichskanzlers (bis 1894).

  • S. 49 Dem bewußten Einsiedler

DWJ, 1890, Nr. 102; RuG, 109 ff.

Friedrichsruhe Besitzung und Grabstätte Bismarcks in Holstein

Varzin Dorf und Rittergut Bismarcks mit Park in der Nähe von Köslin.

Catilinarischer Natur Lucius Sergius Catilina (108-62), verarmter römischer Patrizier, der die Herrschaft erstrebte, dessen Vorhaben aber von Cicero aufgedeckt und verhindert wurde.

Das, wie an Arnim Harry Graf von Arnim (1824-1881), konservativer Diplomat und Gegner Bismarcks.

  • S. 51 „Drei Monate Fabrikarbeiter“

DWJ, 1891, Nr. 132.
Das Gedicht bezieht sich auf das Buch Drei Monate Fabrikarbeiter und Handwerksbursche von Paul Göhre, Leipzig 1891.
Paul Göhre (1864-1928) studierte Theologie, war dann Pfarrgehilfe.

Nach der dreimonatigen Fabrikarbeit, in Chemnitz (1890) als Sekretär des Evangelisch-Sozialen Kongresses, dann als Pastor einer Arbeitergemeinde tätig, wurde 1900 Sozialdemokrat, gab aber seine religiösen Auffassungen nie auf und glitt bald in das Lager der rechten Sozialdemokratie ab. Besondere Verdienste erwarb er sich als Herausgeber proletarischer Autobiographien (Karl Fischer, William Bromme, Wenzel, Holek, Franz Rehbein).

  • S. 53 Rückblick auf das entschwundene Jahr

RuG, 88 ff., DWJ, 1891, Nr. 116, Titel: 'Beim Abschied

Der stolze zwanzigste des Februar Am 20. Februar 1890 erhielten die Sozialdemokraten zur Reichstagswahl 1 427 298 Stimmen.

Dann des Oktober Erster! Ab 1. Oktober 1890 galt das 1878 erlassene Sozialistengesetz als aufgehoben, nachdem am 25. Januar des gleichen Jahres eine weitere Verlängerung mit 169 gegen 98 Stimmen abgelehnt worden war.

  • S. 55 Gegenwart und Zukunft

DWJ 1891, Nr. 124; RuG, 97 ff.

  • S. 57 Rote Weihnachten

RuG, 12 ff.

  • S. 59 Unsere Toten

RuG, 30 ff.; DWJ, 1889, Nr. 87.

  • S. 62 Der Frühling

RuG, 5 ff.

  • S. 64 Mutterliebe

RuG, 153 ff. [134]

  • S. 66 Wanderträume

RuG, 147 ff.

  • S. 69 Den österreichischen Arbeitern

Österreichischer Arbeiter-Kalender für das Jahr 1895, Brünn, 120

  • S. 71 Eherne Maiglocken

DWJ, 1898, Nr. 307

  • S. 73 Pro domo

DWJ, 1898, Nr. 309

  • S. 75 Wider die Reaktion

DWJ, 1898, Nr. 310

  • S. 76 Robert Blum

DWJ, 1898, Nr. 320

  • S. 78 An die Frauen!

DWJ, 1898, Nr. 323

  • S. 79 Bekenntnis

DWJ, 1899, Nr. 341

  • S. 80 Die rote Fahne

DWJ, 1900, Nr. 356

  • S. 83 Kapitalisten-Klage

DWJ, 1901, Nr. 390

  • S. 85 Vier Worte

DWJ, 1901, Nr. 391

  • S. 86 Nach einem Jahre

DWJ, 1901, Nr. 392

Wilhelm Liebknecht starb am 7. 8. 1900.

  • S. 88 Philisterangst

DWJ, 1901, Nr. 393

  • S. 90 Kontraste

DWJ, 1901, Nr. 401

Der Raubkrieg des britischen Imperialismus gegen die Burenrepubliken Oranje und Transvaal, auf den sich das Gedicht bezieht, dauerte von 1899 bis 1902.

King Edward Edward VII. (1841-1910), seit 1901 König von England.

  • S. 92 Die vier Kanzler

DWJ. 1902, Nr. 409
Hohenlohe Chlodwig Fürst zu Hohenlohe-Schillingfürst (1819-1901), war von 1894-1900 Reichskanzler.

Bülow Bernhard Fürst von Bülow (1849-1929), hatte das Reichskanzleramt von 1900-1909 inne. [135]

  • S. 93 In der Vorstadt

DWJ, 1902, Nr. 412

Francis W. L. Adams Unbekannter englischer proletarischer Schriftsteller des vorigen Jahrhunderts. Angaben über ihn konnten nicht ermittelt werden.

  • S. 94 Sommerschwüle

DWJ, 1902, Nr. 417

  • S. 95 Was von Orden

LVZ, 16. 8. 1902

Unterschrift: Fritzchen Mrweeßesnich.

  • S. 97 In allen Zonen

DWJ, 1903, Nr. 431

Und zur Räson wird man Haiti bringen Bereits 1897 waren zwei deutsche Kriegsschiffe vor Haiti erschienen, um Genugtuung für die angeblich ungesetzliche Verhaftung eines deutschen Bürgers zu fordern. 1902 mischte sich das Deutsche Reich anlässlich der Präsidentenwahl erneut in die inneren Angelegenheiten der Republik ein. Als ein haitisches Kanonenboot die aus Waffen und Munition bestehende Ladung eines deutschen Schiffes beschlagnahmte, wurde es am 7. September 1902 von dem deutschen Kanonenboot „Panther" im Hafen von Gonaives versenkt.

Und Waldersee, der zwiebelt die Chinesen Alfred Graf von Waldersee (1832-1904), preußischer Generalfeldmarschall, kommandierte während der Intervention der imperialistischen Staaten in China deren vereinigte Truppen.

Venezuela zeigt sich renitent Ende 1902 gingen England und Deutschland wegen angeblich nicht erfüllter Verpflichtungen (Beschlagnahme fremden Eigentums usw.) gegen Venezuela vor, indem sie die venezuelische Kriegsflotte beschlagnahmten. Der damalige Präsident Cirpriano Castro (1858-1924) rief daraufhin das Volk zu den Waffen. Am 13. Dezember wurden die Forts von Cabello von englischen und deutschen Kriegsschiffen beschossen und zerstört und über die venezuelische Küste der Belagerungszustand verhängt. Am 21. Januar wurde erneut ein venezuelisches Fort von deutschen Kriegsschiffen beschossen.

  • S. 98 Der gemachte Mann

DWJ, 1903, Nr. 433

  • S. 100 Der Bederschfeng

LVZ, n. 4. 1903
Unterschrift: Fritzchen Mrweeßesnich.

Bederschfeng Peterspfennig, früher in verschiedenen Ländern Pflichtabgabe an den Römischen Stuhl, in jüngerer Zeit freiwillige Beisteuer [136] der katholischen Gläubigen für den päpstlichen Haushalt und die Kirchenverwaltung.
Leo Leo XIII (1810-1903), seit 1878 Inhaber des päpstlichen Stuhls.

  • S. 102 Die Sachsenschlacht

DWJ, 1903, Nr. 443

Das Gedicht bezieht sich auf den großen Wahlsieg der sächsischen Sozialdemokratie zu den Reichstagswahlen 1903.
Bund und Kartell Zusammenschluss der Rechtsparteien gegen die Sozialdemokratie.

  • S. 104 Die reaktionäre Masse

DWJ, 1903, Nr. 444

  • S. 106 Den Toten

DWJ, 1903, Nr. 447

  • S. 108 Des Deutschen Lebenslauf

DWJ, 1903, Nr. 494

  • S. 110 Kartoffelfeuer

DWJ, 1903, Nr. 452

  • S. 112 Märzgedanken

DWJ, 1904, Nr. 460

Über den bedeutenden Einfluss des Vaters, besonders hinsichtlich seiner politischen Entwicklung, spricht Richard im Gedicht Märzgedanken.

  • S. 114 Unsre Fahne

DWJ, 1905, Nr. 489

  • S. 115 Für Rußland

DWJ, 1905, Nr. 497

  • S. 117 Der Deserteur

DWJ, 1905, Nr. 499

  • S. 119 Unser Weihnachtsbaum

DWJ, 1905, Nr. 506

  • S. 121 Die Straßenschlacht in Moskau

DWJ, 1906, Nr. 509

  • S. 123 An unsere Feinde

DWJ, 1906, Nr. 528

  • S. 125 Konservatives Klagelied

DWJ, 1907, Nr. 543

  • S. 127 Die drei Wehrbeitrags-Termine

DWJ, 1914, Nr. 721

  • S. 129 Heißer Wunsch

DWJ, 1915, Nr. 752

Dieses Gedicht ist die letzte Veröffentlichung Lavants im „Wahren Jacob“, zugleich sein letztes bisher aufgefundenes Gedicht.